BMW plant Lade-App für China
BMW will bis zum Jahresende über eine Handy-App rund 360.000 Ladestationen verschiedener Partner in China bündeln. Damit soll das Laden für die Kunden einfacher werden. Zudem will der Autobauer seine Lieferkette in China klimafreundlicher machen.
Das kündigte China-Chef Jochen Goller auf einem Spitzentreffen des Autobauers zu Nachhaltigkeit in Peking an. Mit der Lade-App soll man die Stationen finden und den Ladestrom bezahlen können. Details hierzu gehen aus den Berichten über den Auftritt jedoch nicht hervor.
Die Überlegung dahinter ist klar: BMW will den Absatz von Elektroautos in China erhöhen. Bis 2023 soll das China-Angebot von BMW und Mini zwölf Batterie-elektrische Modelle „in allen Segmenten“ umfassen. E-Autos sollen dann rund ein Viertel des gesamten Absatzes in China ausmachen. „Wir sind ziemlich optimistisch, was Batterie-betriebene Autos angeht“, so Goller.
BMW wolle zudem den CO2-Ausstoß zusammen mit den chinesischen Zulieferern über die ganze Beschaffungskette bis 2030 um 20 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. „Viele Leute glauben, dass die größten Emissionsquelle das Auto ist. Aber über den ganzen Kreislauf betrachtet, hinterlässt die Lieferkette den größten CO2-Fußabdruck“, sagte Goller. „Wir müssen auf die gesamte Wertschöpfung schauen.“
Im Mai hatte die BMW Group auf ihrer Hauptversammlung bereits angekündigt, bis zum Jahr 2030 global in Summe den Ausstoß von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermeiden zu wollen. Goller bezeichnete das 20-Prozent-Ziel als ehrgeizig, weil durch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge – und deren CO2-Rucksack aus der Batterieproduktion – eigentlich ein Zuwachs um 40 Prozent erwartet wird, wenn nichts getan würde.
Als konkrete Maßnahme kündigte Goller an. dass der Betrieb der BMW-Werke in China bis Ende des Jahres CO2-neutral werden solle. Auch soll der CO2-Ausstoß in der eigenen Produktion bis 2030 um 80 Prozent verringert werden. Die CO2-Bilanz der chinesischen BMW-Werke ist auch für einige deutsche Kunden interessant: Der iX3 wird ausschließlich in China gefertigt und dann nach Europa importiert.
handelsblatt.com
0 Kommentare