Nissan verschiebt Ariya-Premiere wegen Chip-Mangel
Nissan verschiebt die Markteinführung seines neuen Elektromodells Ariya aufgrund des anhaltenden Chip-Mangels um einige Monate. Dabei soll zunächst der japanische Heimatmarkt bedient werden – ein Export nach Europa in 2021 scheint eher unwahrscheinlich.
++ Dieser Artikel wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
Als der Ariya im Juli vergangenen Jahres erstmals vorgestellt wurde, hatte Nissan angekündigt, dass er Mitte 2021 auf den Markt kommen soll. Nun gab das Unternehmen bekannt, dass zum Start in Japan ab „diesem Winter“ lediglich eine limitierte Auflage des Ariya erhältlich sein wird, für die dort nun die Vorbestellungen geöffnet werden. Reservierungen des Ariya in Europa, den USA und China sollen „später in diesem Jahr“ möglich sein. Wann genau die Lieferungen in die Exportmärkte starten sollen, verrät Nissan nicht.
Selbst in Japan haben die Kunden nur ein beschränktes Angebot zur Verfügung: Das Sondermodell, das nun reserviert werden kann, wird nur mit dem kleinen Akku und einem Motor angeboten. Das 160 kW starke Modell kommt mit dem 63-kWh-Akku auf eine Reichweite von 360 Kilometern. Die Variante mit größerer Batterie (87 kWh und dann 178 kW Leistung) sowie die Allrad-Modelle sind noch nicht verfügbar, sie sollen zu einem späteren Zeitpunkt kommen. Das B6 genannte Einstiegsmodell kostet in Japan übrigens 6,6 Millionen Yen vor Förderung, umgerechnet 49.450 Euro.
„Vor einem Jahr haben wir angekündigt, dass wir Mitte dieses Jahres anvisieren, aber danach hat Covid-19 länger gedauert als wir erwartet hatten und es gibt das Problem der Halbleiterknappheit“, erklärte Nissan-Manager Asako Hoshino gegenüber Bloomberg. Nissan geht dem Bericht zufolge davon aus, dass der Halbleiter-Mangel die Produktion von 500.000 Autos im Geschäftsjahr (bei japanischen Unternehmen in der Regel bis Ende März) beeinflussen wird.
Dass sich Nissan angesichts der Chip-Knappheit dafür entschieden hat, mit dem einfachsten Modell und nicht dem Top-Allradler zu starten, dürfte wohl genau an den fehlenden Halbleitern liegen: Die kleinere Batterie mit weniger Modulen benötigt weniger Elektronik, zudem muss mit einem Motor auch nur eine Leistungselektronik verbaut werden. In anderen Bereichen will Nissan nicht bei den Halbleitern sparen: Auch die ersten Ariya sollen über den ProPilot 2.0 und die Remote-Park-Funktion verfügen.
Für den Ariya rechnet Nissan laut Hoshino in seinem ersten Jahr mit „zehntausenden Verkäufen“, wobei vor allem Europa zu den Verkaufszahlen beitragen soll. Eine genaue Aufteilung und Ziele für Japan, die USA und China nannte der Nissan-Manager aber nicht.
Update 04.09.2021: Nissan öffnet am 9. September in Norwegen die Auftragsbücher für sein rein elektrisches Crossover-Modell Ariya. Alle weiteren Länder Europas sollen „in den kommenden Monaten“ folgen. Der Start der Auslieferungen ist für den Sommer 2022 geplant.
nissannews.com (Vorbestellung Japan), bloombergquint.com (Chip-Mangel), nissannews.com (Update)
4 Kommentare