USA forcieren offenbar inländisches Batterie-Recycling

Die US-Regierung schließt in diesen Tagen eine 100-tägige Überprüfung zu Lücken in den Lieferketten des Landes in Schlüsselbereichen wie der Elektromobilität ab. In einem Medienbericht heißt es nun vorab, dass die Biden-Administration als Konsequenz unter anderem das inländische Batterie-Recycling stärken will.

Das meldet Reuters unter Berufung auf Regierungsbeamte. Grundsätzlich dürften dem Weißen Haus die Berichte zu Lücken in den Lieferketten mit besonderem Schwerpunkt auf Schlüsselsektoren der US-Autoindustrie am Freitag von verschiedenen Regierungsbehörden vorgelegt werden. US-Präsident Joe Biden hatte die Überprüfung dieser Ketten im Februar per „Executive Order“ angeordnet.

Wie die Nachrichtenagentur berichtet, gehören zu den „Lücken“ allen voran Mineralien für Elektroauto-Batterien und Unterhaltungselektronik. Die Regierung wolle deshalb künftig nach Möglichkeiten fahnden, den Metallverbrauch in neuen Batteriechemien zu reduzieren und gleichzeitig das inländische Recycling fördern. Beim Bezug neuer Metalle zum Einsatz in Elektrofahrzeugen setze Biden auf Minen in verbündeten Ländern, heißt es weiter.

Als Hindernis für den Abbau von genügend Kobalt, Lithium und anderen Rohstoffen für die Herstellung von Elektroauto-Batterien innerhalb der USA nennt Reuters unter anderem die „umfangreichen regulatorischen Hürden und Widerstand von Umweltschützern“. Durch exzessives Recycling soll deshalb ein Teil der Nachfrage abgedeckt werden – allen voran beim Lithium.

Neben der Förderung von Anlagen will die Regierung nach Darstellung der Nachrichtenagentur auch verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren. So soll unter anderem die bestehende Forschung am Argonne National Laboratory des US-Energieministeriums ausgeweitet werden.

Ohne Recycling würde der Elektroauto-Hochlauf laut Reuters dazu führen, dass bis 2040 allein in den USA acht Millionen Tonnen Batterieschrott auf Mülldeponien landen. Dabei beruft sich der Bericht auf Schätzungen der US-Regierung. Außerdem zitiert Reuters eine kürzlich erschienene Studie der Umweltschutzorganisation Earthworks und des Institute for Sustainable Futures der University of Technology Sydney, wonach das Recycling von Altbatterien den prognostizierten Bedarf an neuem Kupfer für Elektroauto-Batterien durch den Bergbau bis 2040 um 55 Prozent senken könnte. Bei Lithium liege der Wert bei 25 Prozent, bei Kobalt und Nickel bei 35 Prozent.

Erste Initiativen zum Recycling von Batterien gibt es in den USA bereits, etwa durch das von Ex-Tesla-CTO JB Straubel gegründete Startup Redwood Materials. Der in Nevada ansässige Recycling-Spezialist zählt u.a. Envision AESC und Panasonic zu seinen Kunden. Auch Tesla entwickelt nach eigenen Angaben ein Batterie-Recyclingsystem in seiner Gigafactory in Nevada.
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