Bund fördert zwei H2-Müllwagen in Recklinghausen
Das Bundesverkehrsministerium fördert den Kauf von zwei wasserstoffbetriebenen Müllwagen durch die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) mit rund 1,43 Millionen Euro. Die beiden Fahrzeuge sollen noch in diesem Jahr für die Restmüllabfuhr beschafft werden.
Die KSR sind dabei Teil einer Einkaufsgemeinschaft in Nordrhein-Westfalen. Aus dieser Gemeinschaft haben bereits die Entsorgung Herne 13 Abfallsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb bestellt. Künftig sollen auch zwei Fahrzeuge in Recklinghausen eingesetzt werden.
Dabei handelt es sich aber um Spezialfahrzeuge, die auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten in den jeweiligen Sammelgebieten angepasst sind. Bei Testfahrten mit konventionellen Müllwagen, die mit speziellen Sensoren aufgerüstet wurden, hat die KSR Daten aus dem Realbetrieb gesammelt. Damit wurden Energiebedarf und Dimensionierung der Technik ermittelt.
Das Ergebnis: Die Fahrzeuge für Recklinghausen verfügen über eine 85 kWh große LFP-Batterie, die rund zehn bis 20 Kilometer Batterie-elektrisches Fahren ermöglicht. Mit der Energie aus dem Brennstoffzellensystem soll eine Gesamtstrecke von 200 Kilometern möglich sein. Da ein Diesel-Müllwagen bis zu 385 Kilometer zurücklegen kann, müssen die H2-Müllwagen während der Schicht nachgetankt werden. Für 40 Kilogramm Wasserstoff soll das rund 15 Minuten dauern.
Getankt wird in Herten: Am dortigen Abfallkraftwerk der Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR) wird ein Elektrolyseur errichtet, der auch von den Müllwagen aus Herne genutzt werden soll. „Auf diese Art gelingt es uns, einen Kreislauf aus Abfallsammlung, Entsorgung und Nutzung der erzeugten Energie zu schaffen“, sagt Uwe Schilling, KSR-Betriebsleiter. „Bald steht der emissionsfreien Abfallsammlung im Recklinghäuser Stadtgebiet nichts mehr im Wege.“
Pro Fahrzeug liegen die Kosten bei rund einer Million Euro. Laut der Mitteilung der bundeseigenen NOW GmbH deckt die Förderung von exakt 1.429.785 Euro 90 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu einem herkömmlich angetriebenen Abfallsammelfahrzeug ab. In der Förderung sind auch die Kosten für die nötigen Anpassungen an der Fahrzeughalle und der Werkstatt auf dem KSR-Betriebsgelände am Beckbruckweg enthalten.
now-gmbh.de
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