Börsenpläne von LG Energy Solution werden konkret
LG Energy Solution hat bei der koreanischen Börse Korea Exchange die vorläufige Genehmigung eines Börsengangs beantragt. Außerdem beteiligt sich das Unternehmen am australischen Batteriematerialien-Zulieferer Queensland Pacific Metals (QPM).
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Zunächst zu den Börsenambitionen der Südkoreaner: Laut Reuters laufen die Vorbereitungen bei LG Energy Solution (LGES) hochtourig, um noch in diesem Jahr das Börsenparkett zu betreten. Sowohl das Unternehmen als auch die koreanische Börse gaben nun den Eingang des Genehmigungsantrags für das Börsendebüt bekannt – jedoch ohne auf den Wert der geplanten Aktienemissionen einzugehen.
Dieser soll bei 10 bis 12 Milliarden Dollar liegen. Dabei beruft sich Reuters auf Angaben der International Financing Review, kurz IFR, die sich wiederum auf Personen stützt, „die dem Geschäft nahestehen“. Damit wäre LG Energy Solutions Aktienmarkt-Antritt der größte Börsengang Südkoreas. LGES soll den Erlös aus dem Börsengang zur Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit und zur Erweiterung seiner Anlagen nutzen wollen, um auf die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu reagieren.
Laut von Reuters zitierten Analysten könnten die Mittel insbesondere für Investitionen in die Batterieproduktion in den Vereinigten Staaten verwendet werden. Im März hatte LGES angekündigt, bis 2025 mehr als 4,5 Milliarden Dollar (knapp 3,8 Milliarden Euro) in die Batterieproduktion in den USA investieren zu wollen. Konkret soll die Produktionskapazität in den USA um 70 GWh auf dann 110 GWh steigen. Geplant sind in diesem Zuge mindestens zwei neue Fabriken. Die Investitionspläne in den USA profitieren dabei von den 1,8 Milliarden US-Dollar, die LG im Zuge der außergerichtlichen Einigung mit dem südkoreanischen Konkurrent SK Innovation in den Vereinigten Staaten erhält.
Unabhängig von den Börsenplänen beteiligt sich LG Energy Solution mit 7,5 Prozent an Queensland Pacific Metals (QPM), einem Zulieferer von Batteriematerialien mit Sitz in Australien. Weitere 3,2 Prozent an QPM werden von Posco übernommen. Beide südkoreanischen Unternehmen haben zudem mit QPM verbindliche Abnahmeverträge über eine Laufzeit von sieben Jahren für insgesamt 10.000 Tonnen Nickel und 1.000 Tonnen Kobalt pro Jahr ab 2023 geschlossen. Von diesen wird LG Energy Solution 7.000 Tonnen Nickel und 700 Tonnen Kobalt abnehmen – und Posco den Rest.
Laut „Korea Herald“ hat sich LG Energy Solution, die Ende 2020 abgespaltene Batteriesparte von LG Chem, die Beteiligung 12 Milliarden Won kosten lassen, umgerechnet knapp 9 Millionen Euro. QPM treibt unter anderem das sogenannte Townsville Energy Chemicals Hub-Projekt voran, das darauf abzielt, hochgradiges, aus Neukaledonien importiertes Erz zu verarbeiten, um ab 2023 Nickel- und Kobaltsulfat herzustellen.
LG fertigt Batteriezellen in Produktionsstätten in Südkorea, den USA, Polen und China. Daneben agieren die Koreaner als Joint-Venture-Partner von General Motors und nehmen in diesem Zuge in Kürze eine erste Produktionsanlage in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio in Betrieb. Ein zweites Werk ist für Spring Hill im Bundesstaat Tennessee angekündigt.
Die Absatzkurve der jungen LG-Chem-Tochter kennt zurzeit nur eine Richtung: nach oben. Im 1. Quartal 2021 erzielte das Unternehmen Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn. Die Umsätze beliefen sich auf umgerechnet 3,14 Milliarden Euro und stiegen damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 88 Prozent und gegenüber dem vierten Quartal 2020 um 3 Prozent. Der Gewinn lag bei umgerechnet 252 Millionen Euro (nach – 38 Mio. Euro im Q1 2020, 115 Mio. im Q2 2020, 125 Mio. im Q3 2020 und – 325 Mio. im Q4 2020). Angesichts einer operativen Marge von 8,0 Prozent präsentierte sich die erst seit Kurzem separierte Sparte des Konzerns von Januar bis März hochprofitabel. Auf LG Energy Solution fallen laut der Bilanz 44 Prozent des Gesamtumsatzes von LG Chem.
Update 09.12.2021: LG Energy Solution will seinen geplanten Börsengang in Südkorea im Januar 2022 vollziehen. Der Batteriehersteller erwartet, 34 Millionen Aktien zum Preis zwischen 257.000 bis 300.000 Won je Stück anzubieten, hieß es in einem behördlichen Antrag. Das sind umgerechnet zwischen 193 und 225 Euro je Anteilsschein. Weitere Infos zum LGES-Börsengang haben wir hier zusammengefasst.
reuters.com (Börsengang), koreaherald.com, qpmetals.com.au (PDF)
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