MAN startet Serienproduktion von E-Lkw 2024

MAN will ab 2024 im Stammwerk München die Serienproduktion von Elektro-Lkw starten. Mit dem jetzt im Werk eröffneten MAN eMobility Center schafft der Nutzfahrzeughersteller die Grundlagen dafür, E-Lkw in großen industriellen Stückzahlen zu fertigen.

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Auf rund 4.000 Quadratmetern erproben Mitarbeitende die Serienfertigung von Batterie-elektrisch angetriebenen Trucks unter realen Bedingungen und werden dabei für die Zukunftstechnologien geschult. Bis Ende 2023 sollen alle relevanten Fachkräfte in München für die Serienproduktion von Elektro-Lkw qualifiziert sein, so der Hersteller. Mit dem Start der Serienproduktion will MAN dann auch einen schweren E-Lkw vorstellen.

„Elektromobilität ist die Schlüsseltechnologie für den Nutzfahrzeugverkehr der Zukunft“, sagt MAN-Chef Andreas Tostmann. „MAN treibt diesen Fortschritt gemeinsam mit unseren Kunden voran. Mit der Eröffnung des MAN eMobility Center in München setzen wir das Startsignal dafür, auch mit Elektro-Trucks künftig in die Serienproduktion zu gehen.“

Der aktuelle Elektro-Lkw der Marke, der eTGM, wird derzeit nur in Kleinserie gefertigt. Der Batterie-elektrische Bus Lion’s City E und der ebenfalls vollelektrische Transporter eTGE werden bereits in Serie gebaut – beide in polnischen Werken.

Wegen der großen Variantenvielfalt an Karosserien, Aufbauten und Einsatzzwecken ist die Lkw-Fertigung deutlich weniger automatisiert als die moderne Pkw-Produktion. Während es bei der Montage in einem Pkw-Werk für den Ablauf kaum einen Unterschied macht, ob an einer Station entweder von Hand ein Tank eingebaut wird oder ein Roboter das fertige Batteriepack unter das Fahrzeug schraubt, sind die Auswirkungen für die Lkw-Produktion bei elektrischen Fahrzeugen größer.

Genau diese Abläufe will MAN bis zur Serienproduktion 2024 optimieren. „Im MAN eMobility Center bauen wir die Kompetenz auf, um mit Elektro-Lkw in die Serienproduktion zu gehen“, sagt Produktionsvorstand Michael Kobriger. „Mitarbeitende des Werks München werden hier unter realen Produktionsbedingungen für Zukunftstechnologien qualifiziert. Zum Schulungsprogramm gehören die Produktionsprozesse für E-Trucks und der sichere Umgang mit Hochvolttechnologien.“

Auch wenn sich E-Lkw derzeit langsamer am Markt durchsetzen als E-Busse – unter anderem wegen der Förderprogramme – geht die VW-Marke nach eigenen Angaben davon aus, dass die Nachfrage der Transportunternehmen nach lokal emissionsfreien Elektro-Lastwagen in der nächsten Zeit wachsen wird – „zum einen aufgrund von klimapolitischen Auflagen und CO2-Bepreisungen, zum anderen weil der Betrieb von Elektrofahrzeugen zunehmend wirtschaftlicher wird“.

MAN-Konkurrent Daimler will bereits 2022 mit der Serienproduktion des Batterie-elektrischen eActros starten, 2024 soll der ebenfalls Batterie-elektrische Fernverkehrs-Lkw eActros Long Haul folgen. Auch andere Hersteller wie DAF oder Volvo Trucks haben Batterie-elektrische Lkw bereits im Angebot.

Update 24.01.2022: Um im Stammwerk München Platz für den ab 2024 geplanten Beginn der Serienproduktion von Elektro-Lkw zu schaffen, verlagert MAN Truck & Bus Teile der Fertigung ins polnische Krakau. MAN investiert in die nun begonnene Erweiterung des polnischen Werks rund 130 Millionen Euro, um die Produktionskapazitäten dort etwa zu verdreifachen. Dort können täglich bis zu 300 Fahrzeuge und Fahrerhäuser gebaut werden, so MAN. Mit zusätzlichen 1.500 Arbeitsplätzen wird das Werk nach der Erweiterung auch rund drei Mal so viele Mitarbeiter beschäftigen wie vor dem Umbau.

„Die Werkserweiterung ist ein wesentlicher Baustein im Rahmen unserer Transformation“, sagt MAN-CEO Alexander Vlaskamp.  „Unsere Veränderungen im Produktionsverbund machen uns in diesen herausfordernden Zeiten deutlich wettbewerbsfähiger. In Krakau entsteht ein äußerst flexibler Standort mit großer Variabilität, der es uns ermöglicht, von der leichten bis zur schweren Lkw-Reihe alles auf einem Band zu produzieren.“
handelsblatt.com, mantruckandbus.com, mantruckandbus.com (Update)

3 Kommentare

zu „MAN startet Serienproduktion von E-Lkw 2024“
eFahrer
22.06.2021 um 13:14
So große MAN-Dächer in München und keine einziges trägt Solarstromanlagen, obwohl Platz für viele Megawatt seit Jahrzehnten vorhanden ist. Somit startet man jetzt mit einer richtig vorbelasteten eProduktion, mit richtig große CO2-Rücksack - oder anders gesagt - MAN = erstmal von Grund auf schlecht für das Klima. Doch die Chancen können auch heute noch genutzt werden - BMW (ebenfalls großer Energiewendschläfer) will eine Kehrwende bei deren Produktion nun mit eigenen EE einläuten.
Dieter Modro
25.07.2021 um 22:07
Ich habe eine Idee.Ich denke an Einkaufsmärkte die IhrenParkplatz mit Solaranlagen überdachen.Um ein Linienverkehr mit E. Lkw´ saufzubauen.Hab schon Märkte angeschrieben.Möchte die Idee mal vorstellen.
Harald
31.08.2021 um 17:38
dann schreib auch gleich die Straßenmeistereien an sie sollen alle Straßen mit Solarzellen überdachen, dann wäre auch gleich das Problem mit dem Schnee gelöst. :-))

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