Next.e.GO Mobile startet Verkauf des Life Next

Der Elektroautohersteller Next.e.GO Mobile hat diese Woche mit dem Verkauf der Sonderedition e.GO Life Next in Deutschland begonnen. Zudem hat sich Gründer Günther Schuh mit Wirkung zum 1. Juni komplett aus dem Unternehmen zurückgezogen.

Zunächst zum Fahrzeug: Bei dem Life Next handelt es sich um eine auf 1.000 Exemplare limitierte Sonderedition. Next.e.GO Mobile gibt den Preis wahlweise mit 16.990 Euro nach Abzug aller Förderungen oder mit 22.990 Euro an – in letztgenanntem Preis ist die Mehrwertsteuer enthalten, der Hersteller-Anteil am Umweltbonus ist allerdings bereits abgezogen. Damit ergibt sich ein Bruttolistenpreis von 26.560 Euro.

Kurz die technischen Eckdaten des Life Next: Der E-Motor kommt auf 57 kW Spitzen- und 29 kW Dauerleistung und beschleunigt das Fahrzeug auf maximal 122 km/h. Die 21,5 kWh große Batterie reicht für 163 Kilometer im WLTP-City-Zyklus, der kombinierte WLTP-Wert wird nicht angegeben. An einer einphasigen AC-Ladestation ist der Akku des 3,35 Meter langen Autos in 5,7 Stunden geladen.

Die Produktion des e.GO Life Next wird laut einer Mitteilung des Unternehmens planmäßig im Juli 2021 anlaufen – bei der Ankündigung einer Finanzierungsrunde über 30 Millionen Euro im Februar war aber noch von Juni die Rede. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist in diesem Sommer geplant.

Die ersten Fahrzeuge sind laut dem Hersteller bereits verkauft. „Die Markteinführung des e.GO Life Next ist ein unvergesslicher Meilenstein für uns bei Next.e.GO“, sagt Ali Vezvaei, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Next.e.GO Mobile SE. „Nicht nur, weil sie den Beginn einer neuen Phase in der Entwicklung des Unternehmens darstellt, sondern auch, weil sie die kollektive Entschlossenheit und Anstrengung hunderter, hart arbeitender Kolleginnen und Kollegen in den letzten Jahren symbolisiert, unseren Planeten zu einem nachhaltigeren Ort zu machen.“

„Parallel zu seinen internationalen Wachstumsbestrebungen“ – über die Pläne in Mexiko haben wir berichtet – hat das Unternehmen nach eigenen Angaben begonnen, den Prozess einer möglichen Börsentransaktion zu prüfen. Details hierzu nennt Next.e.GO Mobile noch nicht, etwa ob die derzeit populäre Form der Fusion mit einem SPAC geplant ist oder nicht.

Dennoch hat der Prozess bereits Auswirkungen: „Zu diesem Zweck wird die Führungsstruktur des Unternehmens neu aufgestellt, um den erfolgreichen Übergang von einem Start-Up zu einem produzierenden Elektromobilitäts-Unternehmen zu reflektieren“, heißt es in der Mitteilung. Konkret betrifft das Gründer Günther Schuh.

Im Rahmen der Finanzierungsrunde im Februar wurde noch angekündigt, dass Schuh aus der operativen Führung ausscheiden und in den Verwaltungsrat wechseln werde. Das stellt sich jetzt anders dar: „Im Rahmen dieses Prozesses übergab der Gründer Professor Günther Schuh zum 01. Juni 2021 die operative Geschäftsführung der e.GO Mobile an das erfahrene Führungsteam bestehend aus Verwaltungsrat und geschäftsführenden Direktoren. Professor Günther Schuh wird sich fortan wieder auf seine Institute sowie darüber hinaus gehende Mobilitätsprojekte der RWTH Innovation Factory fokussieren“, so Next.e.GO Mobile. Er bleibe mit dem Unternehmen als Gründer und Gesellschafter weiterhin verbunden.
Quelle: Info per E-Mail

5 Kommentare

zu „Next.e.GO Mobile startet Verkauf des Life Next“
Frank Dreesbach
11.06.2021 um 08:23
Ein kleines, nicht besonders schnelles Auto mit geringer Reichweite zum Preis eines Zoe oder e-up. Einzelne Fahrzeuge schon verkauft. Wirkt nicht wie eine Erfolgsgeschichte. Das besondere ist wohl die Geschichte, zu jenen mutigen Startups zu gehören, die rationale Elektroautos projektiert haben, bevor die etablierten Hersteller - mit besserem um die Ecke kamen.
eFahrer
22.06.2021 um 17:16
könnte recht gut für alle mobilen Pflegedienste (AWO, BRK,Caritas u.v.a. nur in D und in der EU viele mehr) und deren Bedarf von zig zehntausend eFahrzeugen passen - genauso wie so viele kommunale Dienstfahrzeug, die nicht über die Landkreisgrenze unterwegs sind. Mal sehen ob die Vertriebsorganisation das erreicht.
Hans Pechel
17.07.2021 um 07:13
Ich verfolge die Entwicklung von e.go schon seit zwei Jahren und mir gefällt das Konzept an sich sehr gut. Aber der Preis muss wohl noch etwas runter gehen um das Auto konkurrenzfähig zu machen. Ich wünsche viel Glück!
Hans Pechel
17.07.2021 um 07:14
Ich verfolge die Entwicklung von e.go schon seit zwei Jahren und mir gefällt das Konzept an sich sehr gut.Aber der Preis muss wohl noch etwas runter gehen um das Auto konkurrenzfähig zu machen.Ich wünsche viel Glück!
Karl
24.07.2021 um 20:47
Ich habe einen der ersten e.GO First Edition erworben und habe nach 1,5 Jahren etwas mehr als 12000 km zurückgelegt. Ich nutze das Fahrzeug täglich für Strecken zwischen 40 und 60 km und lade an der eigenen Wallbox mit PV, dafür ist es ideal. Am Anfang gab es einige Softwareprobleme, die trotz der anstehenden Insolvenz ganz gut gelöst wurden. Ich halte das Konzept des Fahrzeugs nach wie vor sehr gut und hoffe dass es im Markt angenommen wird. Im Gegensatz zu den großen Konzernen die ihre E-Fahrzeuge teilweise mit ihrer SUV Flotte subventionieren findet man beim e.GO praktisch keine Werbung, insofern kann ein größere Population nur erreicht werden durch mehr Fahrzeuge auf der Straße. Ein ähnliches Problem hatte Mercedes bei der Einführung des Smart. Mercedes hat den Durchbruch durch enorm teure Werbekampagnen geschafft was sich e.GO im Moment sicher nicht leisten kann. Ich wünsche e.GO viel Erfolg für die Zukunft.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch