VWN stellt T7 als Plug-in-Hybrid vor

VW Nutzfahrzeuge hat seinen T7 als Multivan vorgestellt, bei dem erstmals ein Plug-in-Hybrid zum Antriebsprogramm gehört. Möglich wird das durch einen Wechsel der Plattform: Der T7 basiert nun auf dem Modularen Querbaukasten.

Der neue PHEV-Antrieb trägt die Zusatzbezeichnung eHybrid und bietet eine Systemleistung von 160 kW und ein maximales Systemdrehmoment von 350 Nm. Der Plug-in-Hybrid kombiniert eine E-Maschine mit 85 kW mit einem 110 kW starken Benziner und einem Akku mit 13 kWh Kapazität. Konkrete Angaben zur rein elektrischen Reichweite macht VW Nutzfahrzeuge noch nicht. Sie sei „so ausgelegt, dass die typischen Tagesdistanzen emissionsfrei zurückgelegt werden können“. Auch zur Ladeleistung gibt es noch keine Info.

Das Doppelkupplungsgetriebe – von VW DSG genannt – wurde speziell für den PHEV weiterentwickelt, dort ist auch der Elektromotor verbaut. Der eHybrid verfügt über ein DSG mit sechs Gängen, alle anderen Antriebe über ein Sieben-Gang-DSG – eine Handschaltung gibt es nicht mehr. Angetrieben werden nur die Vorderräder.

Der Multivan eHybrid startet laut VW immer im „E-Mode“, jedoch mit zwei Ausnahmen: Wenn die Batterie kälter als minus zehn Grad ist oder der Ladestand zu niedrig – hier nennt VW aber keine genaue Zahl. Im „E-Mode“ kann der T7 Multivan bis zu 130 km/h schnell fahren, dann schaltet sich der Verbrenner zu.

Anders als sein Vorgänger T6.1 basiert der T7 nicht mehr auf einer Plattform von VW Nutzfahrzeuge, sondern auf dem MQB. Daher ist der Plug-in-Antrieb im Kern aus Modellen wie dem VW Passat GTE oder Golf GTE bekannt. Der Wechsel auf eine Pkw-Plattform ermöglicht nicht nur die kostengünstige Adaption des Hybridantriebs, sondern soll vor allem einen höheren Komfort beim Fahrwerk, aber auch im gesamten Innenraum bieten.

Das hat aber auch einen Nachteil: Die Pkw-Plattform ermöglicht nicht so hohe Zuladungen, wie sie etwa ein Transporter oder der Camper-Umbau California benötigen. Daher bleibt der T6.1 für diese Anwendungsfälle — ohne PHEV – weiter im Programm. Der T7 soll hingegen auf Privatkunden zielen. Wenn 2022 der vollelektrische ID. Buzz hinzukommt, bietet VW somit drei verschiedene Vans in der Fünf-Meter-Klasse an.

Kurz zu den Eckdaten: Der T7 ist 4,97 Meter lang, mit Außenspiegeln 2,25 Meter breit (ohne: 1,94 Meter) und 1,90 Meter hoch. Das Modell gibt es nur mit einem Radstand (3,124 Meter), die Langversion mit 5,17 Metern hat einfach einen um 20 Zentimeter verlängerten Überhang hinten. Das Front-Design des Multivan erinnert ein wenig an den aktuellen Caddy – was auch daran liegt, dass die Motorhaube des MQB-Vans etwas flacher und länger ist und sich somit das bekannte Erscheinungsbild des VW-Busses leicht verändert. Auch am Heck ist eine große Änderung zu sehen: Die Rückleuchten sind nicht mehr hochkant, sondern horizontal verbaut – und damit zweiteilig in der Karosserie und der Heckklappe. Bei einem auf Kosten optimierten Modell, dass auch als Nutzfahrzeug angeboten werden soll, ist VW diesen Schritt nie gegangen.

Trotz der neuen Front mit der etwas nach hinten verschobenen Kabine soll der T7 mehr Platz bieten. Die Innenmaße hier aufzulisten würde angesichts der Variantenvielfalt mit Normal- und Langversion sowie den verschiedenen Sitz-Konfigurationen des Siebensitzers den Rahmen sprengen. Daher nur zwei Maße: Mit sieben Sitzen kann die Normalversion dachhoch mit bis zu 469 Litern beladen werden, die Langversion kommt dachhoch beladen auf bis zu 4.053 Liter, wenn die Sitzreihen zwei und drei ausgebaut sind. Die Ladekante ist 58 Zentimeter hoch.

Preise für den T7 Multivan eHybrid und auch den Marktstart hat VW noch nicht genannt.
heise.de, vwn-presse.de

4 Kommentare

zu „VWN stellt T7 als Plug-in-Hybrid vor“
David
12.06.2021 um 12:55
Da hat sich VW verspekuliert. Neben dem T6.1 mit Wohnmobiloption für Traditionalisten wird es den ID.Buzz geben und für diese Chimäre hier ist kein Platz. Hybrid ist nicht sexy.
Philipp H
14.06.2021 um 06:29
Hybrid ist hier genau das Richtige. Im ländlichen Raum braucht man ein Auto, um tägliche Besorgungen zu machen, außerdem will man mit diesem Auto in Urlaub fahren. Ich denke, dass man mit dem Hybrid hier die täglichen Strecken komplett elektrisch fahren kann, während auf der Urlaubsfahrt mit Kindern die Ladestopps bei einem Elektroauto schon sehr störend sind. Problematisch finde ich die Akkugröße. Bei einem Golf GTE passt das mit den 13 kWh-Akku. Bei einem Bus sicher nicht. Die Elektro-V-Klasse braucht 30 kWh/100km. Wenn der Verbrauch ähnlich ist komme ich selbst unter Idealbedingungen keine 40 km weit. 60-80 sollten es bei einem neu auf den Markt kommenden Hybrid aber schon sein.
ICWiener
27.09.2021 um 08:56
Sehe ich ähnlich wie Phillip.So schön der id.Buzz auch ist, er hat für mich zu wenig Platz und ein Stromer kommt für mich leider nicht in Frage, da ich auch noch einen Wohnwagen ziehen muss und bei längeren Ausflügen ist es schon eine Leistung die Pausen mit 4 Kindern zu koordinieren, da auch noch einen Ladestop mit einzuplanen wäre zu viel.Trotzdem würde ich die Pendelstrecke zur Arbeit, Einkaufen und Freizeitaktivitäten unter der Woche komplett elektrisch absolvieren.Wird bestellt.
Dirk
13.12.2021 um 13:18
Ein Hybrid-Bus mit 13kWh? Das ist nicht viel mehr als Alibi, das reicht vermutlich nur für die wenigsten Fahrten und dann springt der kalte Verbrenner an und verbraucht vergleichsweise sehr viel.Hybride sind ein Modell von gestern.

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