Mercedes-Benz eActros steht kurz vor der Weltpremiere

Die mehrjährige Erprobung der Prototypen des eActros neigt sich dem Ende zu. Am 30. Juni stellt Mercedes-Benz Lkw seinen Batterie-elektrischen Lkw für den schweren Verteilerverkehr vor. Der Start der Serienproduktion ist für die zweite Jahreshälfte im Werk in Wörth am Rhein geplant.

Das Serienmodell des eActros werden am 30. Juni Karin Rådström, Vorstandsmitglied der Daimler Truck AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Lkw, und Andreas von Wallfeld, Leiter Vertrieb & Marketing von Mercedes-Benz Lkw, präsentieren und dabei sämtliche technische Daten sowie digitale Services und Beratungsangebote für Kunden preisgeben. Die Veranstaltung wird digital übertragen.

Das Konzept eines schweren E-Lkw hat Mercedes-Benz bereits im Jahr 2016 vorgestellt. Zwei Jahre später gingen die weiterentwickelten Prototypen in die Kundenerprobung. Insgesamt zehn eActros-Prototypen testete Mercedes-Benz in den vergangenen Jahren, sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern. Die Fahrzeuge kamen als 18- oder 25-Tonner in zwei Testphasen bei knapp 20 Testkunden zum Einsatz.

Angetrieben wurde die bisherigen Vorserienmodelle von zwei E-Motoren. Ihre Leistung beläuft sich auf jeweils 125 kW, das maximale Drehmoment auf jeweils 485 Nm. Insgesamt versorgen elf Lithium-Ionen-Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 240 kWh die E-Maschinen mit Strom. Aber auch sämtliche Nebenaggregate – neben der genannten Klimaanlage etwa auch die Servolenkung – werden elektrisch betrieben. Die DC-Ladeleistung gibt Mercedes mit maximal 150 kW an, ein Ladevorgang soll dann rund zwei Stunden dauern.

„Der eActros, den wir nun präsentieren werden, ist das Endprodukt all unserer auf der Straße und auf dem Prüfstand gewonnenen Erfahrungen“, sagt von Wallfeld. Das Fahrzeug steht laut Pressemitteilung „im städtischen Verkehr, bei Autobahn- oder Überlandfahrten einem konventionellen Diesel-Lkw in Sachen Verfügbarkeit und Leistungserbringung in nichts nach“. Gegenüber den Prototypen werde der Serien-eActros bei Eigenschaften wie der Reichweite, der Antriebsleistung und der Sicherheitsausstattung „deutlich überlegen sein“, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Fahrzeug soll zudem in ein ganzheitliches Ökosystem eingebettet werden, das Beratungsangebote für Kunden rund um E-Mobilität umfasst.

Im September vergangenen Jahres hat die Daimler Truck AG, die sich bis zum Ende des Jahres von der Mercedes-Benz AG (Pkw und Vans) abspalten will, erstmals auch einen Ausblick auf einen rein Batterie-elektrisch angetriebenen Fernverkehrs-Lkw gegeben: den Mercedes-Benz eActros LongHaul, der bis 2024 serienreif sein und mit einer Batterieladung etwa 500 Kilometer schaffen soll.

Kürzlich startete Daimler Trucks auch mit intensiven Tests des weiterentwickelten Prototyps seines im September 2020 vorgestellten Brennstoffzellen-Lkw GenH2 Truck. Noch ist der Prototyp auf einer Teststrecke unterwegs, bald soll es auch über öffentliche Straßen gehen.

Mit dem GenH2 Truck will Daimler Reichweiten von 1.000 Kilometern und mehr erreichen. Möglich soll das nicht nur die Brennstoffzelle, sondern auch der Einsatz von flüssigem, auf -253 Grad Celsius gekühltem Wasserstoff machen. Damit sind höhere Energiedichten als bei der Hochdruck-Speicherung von gasförmigem Wasserstoff erreichbar.

„Wir verfolgen konsequent unsere Technologiestrategie bei der Elektrifizierung unserer Lkw. Unser Ziel ist, unseren Kunden je nach Anwendungsfall die besten lokal CO2-neutralen Lkw auf Basis von Batterien oder wasserstoffbasierten Brennstoffzellen anzubieten“, sagte Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG.

Daimler Truck verfolgt eine nachhaltige Unternehmensstrategie und hat die Ambition, bis zum Jahr 2039 in Europa, Japan und Nordamerika nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb („tank-to-wheel“) CO2-neutral sind. Bereits bis zum Jahr 2022 soll das Fahrzeugportfolio der Daimler Truck AG in den Hauptabsatzregionen Europa, USA und Japan Serienfahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb umfassen. Ab 2027 will das Unternehmen sein Fahrzeugangebot zusätzlich um Serienfahrzeuge mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb ergänzen. Ein CO2-neutraler Transport auf den Straßen bis 2050 ist das ultimative Ziel.
daimler.com

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