GM nennt Details zu eMobility-Zusatzinvestitionen
US-Autobauer General Motors bestätigt nun offiziell, dass er seine Investitionen in elektrische und automatisiert fahrende Fahrzeuge wie vorab durchgesickert bis 2025 von 27 auf 35 Milliarden US-Dollar steigern wird. Und GM liefert darüber hinaus Details, wofür die Extramittel eingesetzt werden sollen.
Gestern berichtete bereits Reuters über die geplante Aufstockung des Budgets und den avisierten Bau von zwei zusätzlichen Produktionsstätten für Batteriezellen in den USA. GM bestätigt beide Informationen. Die zwei weiteren Werke sollen bis zur Mitte dieses Jahrzehnts entstehen, um die im Bau befindlichen zwei Werke des GM-LG-Joint-Ventures Ultium Cells zu ergänzen. Weitere Details zu diesen neuen US-Werken, einschließlich der Standorte, werden aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Zusammen mit LG Energy Solution baut GM zurzeit bereits eine Batteriefabrik im Nordosten von Ohio, eine zweite Anlage will Ultium Cells, das Joint Venture der beiden Konzerne, in Spring Hill im US-Bundesstaat Tennessee errichten. Die Eröffnung der 2,3 Milliarden Dollar teuren Fabrik ist für das Jahr 2023 geplant. Hintergrund der Batterie-Initiative ist, dass GM sich bis 2035 gänzlich vom Verbrennungsmotor verabschieden will. Als Zwischenetappe strebt der Hersteller bis 2025 insgesamt 30 rein elektrische Modelle weltweit und einem E-Auto-Absatz von 40 Prozent an.
Abgesehen von den hohen Investitionen in die zwei neu angekündigten US-Werke (Reuters berichtete gestern von mehr als 2 Milliarden Dollar je Fabrik) will GM weitere der Zusatzmittel in die Kommerzialisierung seiner Ultium-Batterien und Hydrotec-Brennstoffzellen pumpen: Neben der Zusammenarbeit mit Honda beim Bau von zwei Elektroautos mit Ultium-Technologie kündigt der Autohersteller an, seine Batterien und Brennstoffzellen künftig auch zum Einsatz in Lokomotiven an die Wabtec Corporation liefern zu wollen. Beide Konzerne haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie fixiert haben, die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Vermarktung der Technologien auszuloten.
„Die Bahnindustrie steht an der Schwelle zu einem nachhaltigen Wandel mit der Einführung von Batterien und Wasserstoff zum Antrieb von Lokomotivflotten“, äußert Wabtec-Chef Rafael Santana. Sein Unternehmen hat mit der FLXdrive-Lokomotive bereits eine Batterie-betriebene Lokomotive im Portfolio, die „bei einem Betrieb mit 6 MWh die Kohlenstoffemissionen um bis zu 30 Prozent senken kann“.
GM liefert die Hydrotec-Wasserstofftechnik bereits wie berichtet auch an Navistar zum Einsatz in Brennstoffzellen-Lkw, die 2024 auf den Markt kommen sollen, sowie an Liebherr-Aerospace zum Einsatz in wasserstoffbetriebenen Hilfstriebwerke für Flugzeuge. Für Mitte des Jahrzehnts kündigt der US-Autobauer nun an, seine Hydrotec-Brennstoffzellen der dritten Generation mit höherer Leistungsdichte und niedrigeren Kosten auf den Markt bringen zu wollen. Zurzeit soll der Hydrotec-Stack von GM mehr als 300 Zellen umfassen und wird in US-Berichten wegen seiner Form auch „power cube“ genannt. Die Systeme werden von Fuel Cell Systems Manufacturing LLC, einem Joint Venture von General Motors und Honda, zusammengebaut.
Weitere der zusätzlichen GM-Investitionen sollen in zusätzliche elektrische Nutzfahrzeuge auf Basis der Ultium-Plattform für Nordamerika und zusätzliche US-Montagekapazitäten für E-SUVs fließen. Details hierzu will GM zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
media.gm.com, media.gm.com (Kooperation mit Wabtec)
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