Rimac will Mehrheit an VW-Tochter Bugatti übernehmen
Der kroatische Elektroauto-Spezialist Rimac will einem Medienbericht zufolge die Mehrheit an der VW-Tochter Bugatti übernehmen und soll bis 2022 an die Börse gebracht werden.
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Die Börsenbewertung von Rimac könnte laut Haupteigentümer Mate Rimac in Richtung fünf Milliarden Euro gehen. Der Deal stehe offenbar kurz vor dem Abschluss. Das will zumindest das „Manager Magazin“ erfahren haben und beruft sich auf nicht näher bezeichnete Beteiligte.
„Die konkrete Zukunft von Bugatti ist ein Thema, das im Konzern entschieden wird“, erklärte ein Porsche-Sprecher auf Anfrage dem „Handelsblatt“. Entsprechende Gerüchte könne man nicht kommentieren, was auch auf einen möglichen Börsengang zutrifft. Eine Rimac-Sprecherin erklärte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass man derzeit mehrere Optionen prüfe und noch nichts entschieden sei.
Volkswagen soll die Verantwortung für Bugatti zunächst auf Porsche übertragen und Porsche dann mit Rimac ein Joint Venture gründen, bei dem Rimac 55 Prozent der Anteile an Bugatti übernimmt, während Porsche 45 Prozent der Anteile kontrolliert. Die von Porsche im März auf 24 Prozent erhöhte Beteiligung an Rimac soll von dem Deal offenbar unberührt bleiben
Kurzer Rückblick: Mitte 2018 stiegen die Stuttgarter erstmals mit zehn Prozent bei Rimac ein, ein gutes Jahr später erhöhten sie ihre Beteiligung auf 15,5 Prozent. Gerüchte um eine neuerliche Erhöhung gab es nun schon länger. So berichtete unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“ im September letzten Jahres, dass Porsche seinen Rimac-Anteil auf 49 Prozent ausweiten wolle und im Gegenzug die Volkswagen-Marke Bugatti an die kroatische Elektrofahrzeug-Schmiede verkauft werden könnte. Dabei bezog sich die Zeitung auf Äußerungen von Brancheninsider Georg Kacher.
Jetzt ist offenbar klar, wohin die Reise für Bugatti geht. Denn laut dem „Manager Magazin“ sollen der Vorstand und Aufsichtsrat in Wolfsburg und Stuttgart einverstanden sein. Dies treffe auch auf Mate Rimac zu. Die fehlende Zustimmung der Gewerkschaften am Stammsitz von Bugatti im französischen Molsheim wäre nur noch eine reine Formsache. In Kürze solle unterschrieben werden.
Update 06.07.2021: Der kroatische Elektroautobauer Rimac wird wie vermutet die Mehrheit bei der VW-Nobelmarke Bugatti übernehmen. Der Wolfsburger Konzern trennt sich damit von einer Marke, wird aber über Porsche weiterhin Anteile an dem neuen Unternehmen Bugatti-Rimac halten.
manager-magazin.de (Paywall), handelsblatt.com, porsche.com, rimac-automobili.com (beide Update)
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