Hella und Evergrande entwickeln BMS für Markt in China

Der deutsche Automobilzulieferer Hella und die chinesische Evergrande Group wollen im Rahmen ihres neuen Joint Venture Hella Evergrande Electronics gemeinsam die Entwicklung und Produktion von Batteriemanagement-Systemen insbesondere für den chinesischen Automobilmarkt forcieren.

Zurzeit beschäftigt das 2020 gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz im chinesischen Shenzhen rund 90 Mitarbeiter, bis Ende 2023 soll die Zahl auf etwa 200 Mitarbeiter ausgebaut werden. Im Rahmen der Zusammenarbeit „bringt Evergrande insbesondere seine Expertise im Bereich Batterieproduktion sowie das Applikations-Knowhow ein, während Hella vor allem seine Erfahrungen im Bereich Batterieelektronik sowie Systemintegration beisteuert“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Auf diese Weise sollen „in hoher Geschwindigkeit hochwertige Batteriemanagement-Systeme entwickelt werden“.

Evergrande verfolgt wie mehrfach berichtet selbst sehr ambitionierte E-Auto-Pläne und hatte im vergangenen Jahr seine ersten sechs Modelle angekündigt. Der chinesische Konzern ist ursprünglich mit Immobilien groß geworden und will nun zu einem der größten Produzenten von sogenannten New Energy Vehicles aufsteigen. Bisher hat Evergrande Know-how vor allem zugekauft – entweder per Übernahme wie im Falle von NEVS, per Teil-Einstieg wie bei Koenigsegg, per Joint Venture wie bei Hofer oder per Kooperation wie bei der FEV Group, EDAG, der IAV Group, AVL und Magna. Jüngst besorgte sich Evergrande gleich mehrfach Kapital in Milliarden-Höhe an der Börse.

Nun folgt also über das Hella-Joint-Venture eine intensivierte Zusammenarbeit mit dem Zulieferer aus Lippstadt. Das Unternehmen ist bereits seit 2016 im BMS-Geschäft aktiv. Im Frühjahr dieses Jahres brachte Hella die neueste Generation seiner Hochvolt-Batteriemanagementsysteme für einen deutschen Premiumhersteller in Serie. Die künftig von Hella Evergrande Electronics hergestellten BMS sollen sowohl an Evergrandes Elektroauto-Marke Evergrande New Energy Auto als auch an weitere OEMs und Zulieferer geliefert werden.

„China ist für uns ein wesentlicher Schlüsselmarkt, um unsere Aktivitäten im Bereich der Batterieelektronik weiter auszubauen und das Thema Elektromobilität proaktiv mitzugestalten“, äußert Björn Twiehaus, der in der Hella-Geschäftsführung den Elektronikbereich verantwortet. „Durch die Partnerschaft mit Evergrande stärken wir zugleich unseren Marktzugang in China und bauen unsere führende Technologieposition weiter aus.“

Hochvolt-Batteriemanagementsysteme zeichnen sich dadurch aus, dass sie die sichere und verlässliche Funktion von Lithium-Ionen-Batterien in E-Fahrzeugen sicherstellen, indem sie unter anderem Spannung, Temperatur und Strom der Batterie messen.
hella.com

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