Panasonic verkauft Tesla-Anteil für 3,6 Milliarden Dollar
Der japanische Batteriehersteller Panasonic hat seine Beteiligung an Tesla für 3,6 Milliarden Dollar (umgerechnet rund drei Milliarden Euro) verkauft. Ein guter Deal, denn der Konzern kaufte vor über zehn Jahren 1,4 Millionen Tesla-Aktien für rund 30 Millionen Dollar.
Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf Aussagen eines Unternehmenssprechers. Die Partnerschaft mit Tesla werde dadurch nicht beeinträchtigt, wird der Panasonic-Sprecher zitiert. Der Anteilsverkauf kommt allerdings zu einem Zeitpunkt, an dem der Elektroauto-Hersteller seine eigene Batterie-Lieferkette diversifiziert.
Panasonic kaufte 2010 besagte 1,4 Millionen Tesla-Aktien für rund 30 Millionen Dollar. Ende März 2020 lag der Wert der Anteile bei rund 730 Millionen Dollar. Seitdem hat sich der Wert der Aktien fast versiebenfacht. Tesla-Aktien schlossen am Donnerstag mit einem Plus von 3,5 Prozent bei 679,82 Dollar pro Stück.
„Der Einfluss von Krypto-Vermögenswerten könnte den Aktienkurs von Tesla über den inneren Wert getrieben haben, sodass es ein guter Zeitpunkt für einen Verkauf ist“, sagt Hideki Yasuda, ein Analyst beim Ace Research Institute, laut dem Bericht. Während Panasonic Tesla finanziell unterstützte, als das Unternehmen noch kleiner war, bedeute die Expansion des Autoherstellers, dass es keine Notwendigkeit für Kapitalbeziehungen mehr gibt, fügt Yasuda hinzu. Die Aktien von Panasonic verzeichneten am Freitag ein Plus von bis zu 4,2 Prozent.
Panasonics Batteriegeschäft wird von Elon Musks Tesla dominiert, die beiden Firmen hatten jedoch zeitweise eine angespannte Beziehung. Inzwischen bezieht Tesla seine Zellen bekanntlich nicht mehr nur von Panasonic, sondern auch von den Zulieferern LG Energy Solution und CATL.
Letzterer Konzern plant wie berichtet angeblich eine große neue Fabrik mit einer Jahreskapazität von 80 GWh in direkter Nähe des Tesla-Werks in Shanghai. Informationen zum Zeitplan gibt es dazu noch nicht. Laut Insidern sollen die in dem Werk gefertigten Zellen direkt in das Chassis der Elektroautos integriert werden können – sofern das Werk gebaut wird. Die entsprechende „Cell-to-Chassis“-Technologie hatte CATL im vergangenen Jahr angekündigt.
Den Insidern zufolge sollen in dem Werk bis zu 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Die neue Fabrik in Shanghai würde die aktuelle Produktionskapazität von CATL in Höhe von 69,1 GWh (plus 77,5 GWh von derzeit im Bau befindlichen Werken) um die besagten 80 GWh erhöhen. CATL hoffe, seine Kooperation mit Tesla schnell auszubauen, um in naher Zukunft sein größter Lieferant zu werden. Ziel sei es, die Hälfte der Batteriezellen bereitzustellen, die Tesla weltweit in Elektroautos und stationären Energiespeichern verwendet.
Doch auch Panasonic bleibt nah an Tesla dran. Die Japaner kündigten Anfang des Jahres an, 2021 die Fertigung von Prototypen der von Tesla beim „Battery Day“ vorgestellten neuen 4680-Batteriezelle zu starten. Der Zeitpunkt für die Produktionsaufnahme noch in diesem Jahr ging seinerzeit aus einem Bericht des japanischen Wirtschaftsblatts „Nikkei“ hervor. Demnach soll die Prototyp-Produktionslinie in einem bestehenden Werk errichtet werden. Als wahrscheinlichster Standort gilt die Gigafactory 1 in Nevada. Die Investitionen in dieses Projekt sollen „zig Millionen Dollar“ betragen.
Die deutlich größere und leistungsstärkere Batteriezelle namens 4680 hatte Tesla im September des vergangenen Jahres vorgestellt. Die Bezeichnung bezieht sich bei Tesla traditionell auf die Abmessungen: Der Durchmesser der Rundzelle beträgt 46 Millimeter, die Zelle ist 80 Millimeter lang. Die neuen Zellen sollen nicht nur Reichweite und Leistung der E-Autos verbessern, sondern pro Kilowattstunde günstiger ausfallen und auch die Investitionskosten in ihre Fertigung deutlich senken.
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