ACM zeigt leichtgewichtigen Stadt-Stromer City One
Die ACM Adaptive City Mobility GmbH liefert mit dem ACM City One nun einen Ausblick auf die Serienversion des unter Förderung des Bundes entstandenen modularen Elektrofahrzeugs und des dazugehörigen Ökosystems. Zudem kooperiert ACM neuerdings mit Porsche-Tochter MHP und dem Ex-Automobilmanager Karl-Thomas Neumann.
Zunächst zum Fahrzeug: Bisher firmierte der Stromer unter dem Namen „AMC City“, mit „AMC City One“ präsentieren die Münchner nun also die neueste Version.
Mit seinem modularen Aufbau lässt sich der 3,6 Meter kurze und bis zu 110 km/h schnelle ACM City One mit wenigen Handgriffen vom Pkw zum Transporter verwandeln, um entweder bis zu vier Passagiere oder Lasten mit einem Ladevolumen von bis zu 1.450 Litern zu transportieren. Ein Batteriewechselsystem in Kombination mit intelligentem Home Charging machen den Stromer sehr vielseitig im Einsatz. Weitere technische Daten zu dem urbanen E-Leichtbaufahrzeug der Klasse L7e nennt der Entwickler nicht.
Der City One ist das Resultat einer rund sechs Jahre währenden Entwicklungsarbeit – zunächst im Projekt Adaptive City Mobility 2 (ACM) aus dem Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“, inzwischen in Regie der noch jungen ACM GmbH. Der Stromer eignet sich laut Gründer und Unternehmenschef Paul Leibold vor allem für Ride-Hailing- und Shared-Mobility-Flotten – und zwar in Kombination mit einer B2B-Poolsharing-Plattform, die die Fahrzeugauslastung optimiert und die Energieversorgung rund um die Uhr sicherstellt. Für die Entwicklung der digitalen Plattform des City One holt sich ACM nun die Porsche-Tochter MHP ins Boot. Dazu gleich mehr.
ACM betont, ein komplettes Ökosystem für Elektrofahrzeuge entwickelt zu haben, das aus dem Elektrofahrzeug, der Energieversorgung und deren intelligenter Vernetzung besteht. Alle Details dazu hat uns Leibold vergangenes Jahr in einem ausführlichen Interview geschildert. Ziel sei, sowohl die Transport- als auch die Personenlogistik zu adressieren. Denkbar sind dem Firmenchef zufolge in Zukunft flottenübergreifende Buchbarkeit, Wartungsangebote, datenbasierte Versicherungen, Flottenenergiemanagement und als zusätzliche Einnahmequelle Werbung auf der Anzeigetafel am Heck des City One.
Das Modell positioniert ACM in einer Nische – nämlich in jener für kleine, leichte und daher einfache und bezahlbare City E-Vehicle, die aufgrund ihres geringen Gewichtes mit Niedervolt betrieben werden können. „Dadurch benötigen sie wenig Power, kleine bezahlbare Akkus mit maximal 20 kWh, wodurch diese Fahrzeuge in maximal sieben Stunden mit der vorhandenen Schuko-Stecker-Infrastruktur geladen werden können – ganz ohne Fastcharger – was riesig Geld spart. In Ergänzung als Range Extender vier kleine Akkus, die überall händisch gewechselt werden können“, sagte uns Leibold 2020 im Interview. Durch die intelligente Vernetzung einer ganzen Flotte könne man dann innerhalb des Stadtgebietes die Versorgung der E-Flotte durch Akkus oder durch den Schuko-Stecker sicherstellen und dies sei genau, was Flottenbetreiber dringend benötigten.
Jedes Fahrzeug der Flotte soll nach Vorstellung von ACM mit einer digitalen Plattform verbunden werden, die mit datenbasierten Diensten hilft, das Potenzial der Flotte optimal auszuschöpfen. Bei der Schaffung dieser Plattform kooperiert das Unternehmen mit den Digitalisierungsexperten der Porsche-Tochter MHP. Ziel sei es, Leerfahrten zu vermeiden und die Auslastung massiv zu erhöhen, heißt es.
Darüber hinaus gibt ACM bekannt, Dr. Karl-Thomas Neumann als Berater engagiert zu haben. Der frühere Opel-CEO ist Investor bei ACM und soll nun Unterstützung beim Aufbau des gesamten Geschäftsmodells und beim Fundraising leisten. „Irgendwann erreicht man in der Fahrzeugentwicklung und – produktion einen Punkt, an dem es nicht mehr billiger wird, egal wie viel Mehraufwand man betreibt“, wird Neumann in einer Mitteilung von ACM zitiert. „Die Total Cost of Ownership, auch TCO genannt, lassen sich für Flottenbetreiber und damit letztlich für den Endkunden nur dann weiter senken, wenn zusätzliche Dienstleistungen und neue Einnahmequellen erschlossen werden. ACM erreicht dies durch die intelligente Vernetzung der EV-Fahrzeugflotte.“
Paul Leibold äußert seinerseits, dass „die Zusammenarbeit mit renommierten Partnern wie MHP uns einen Schritt näher daran bringt, E-Mobilität in allen Städten der Welt in einer vernünftigen Form zugänglich zu machen. Dies ist ein bedeutender Schritt in unserem Beitrag, klimafreundlichen Transport weltweit zu ermöglichen.“
adaptive-city-mobility.com
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