ZeroAvia plant H2-Flugzeug mit 19 Sitzen

ZeroAvia hat sein Wasserstoff-elektrisches Luftfahrtprogramm auf 19-sitzige Flugzeuge ausgeweitet und konnte zudem zusätzliche 13 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln beschaffen. Von dem 19-Sitzer sollen zunächst zwei Exemplare entstehen – jeweils eines in England und eines in den USA.

Im vergangenen Jahr gelang ZeroAvia im Rahmen des von der britischen Regierung unterstützten Projekts HyFlyer der Erstflug eines sechssitzigen H2-Flugzeugs auf Basis einer umgerüsteten Piper. Bereits damals wurde angekündigt, im nächsten Schritt ein Flugzeug mit zehn bis 20 Plätzen umrüsten zu wollen.

Für die nächste Phase des Forschungs- und Entwicklungsprogramms namens HyFlyer II nimmt sich das Unternehmen nun die Umrüstung von zwei 19-sitzigen Flugzeuge des Typs Dornier 228 vor. Beide Flugzeuge waren bereits zuvor im kommerziellen Regionalverkehr unterwegs.

Bei der Dornier 228 handelt es sich um eine zweimotorige Turboprop, die von dem deutschen Hersteller Dornier zwischen 1981 und 1998 in Oberpfaffenhofen gebaut wurde. Damit wird sich die auf den Brennstoffzellen-Antrieb umgebaute HyFlyer II von der einmotorigen Piper unterscheiden. ZeroAvia gibt für das die neue Antriebseinheit 600 kW Leistung an, während es bei der HyFlyer I noch 250 kW waren.

Die HyFlyer II wird über zwei dieser 600-kW-Einheiten verfügen, die anstelle der Turbinen an den Flügeln montiert sind. Die Wasserstofftanks sollen bis zu 100 Kilogramm komprimierten Wasserstoff speichern können. Für den geplanten Start des kommerziellen Betriebs im Jahr 2024 will ZeroAvia mit dieser Wasserstoff-Menge auf eine Reichweite von 500 Meilen (rund 800 Kilometer) kommen. Allerdings ist die Antriebslösung noch nicht zertifiziert.

„Wasserstoff ist die einzig praktikable Lösung für einen wirklich klimaneutralen Flug und wird viel früher kommerzielle Realität werden, als viele vorhersagen“, sagt Val Miftakhov, Gründer und CEO von ZeroAvia.

ZeroAvia konnte zudem weitere 13 Millionen US-Dollar an Kapital von Investoren generieren. Erst im Juni hatte das Unternehmen eine Finanzierungsrunde über 24,3 Millionen US-Dollar abgeschlossen, um damit die Entwicklung größerer Wasserstoff-Antriebe für Flugzeuge mit mehr als 50 Sitzen beschleunigen. Auch die weiteren 13 Millionen Dollar sollen in dieses Programm für die Großtriebwerksentwicklung fließen, so das Unternehmen.

Neben Bestandsinvestoren haben sich auch neue Geldgeber an der Rude beteiligt. Dazu gehört der Technologie-Investor AP Ventures. „Wir waren beeindruckt von den Fortschritten, die ZeroAvia in den letzten 24 Monaten gemacht hat – technisch, operativ und kommerziell“, sagt Kevin Eggers, Partner bei AP Ventures. „Darüber hinaus sind wir immer zuversichtlicher geworden, dass Wasserstoff eine bedeutende Rolle bei der Dekarbonisierung des Luftverkehrs spielt. Wir glauben, dass ZeroAvia Vorreiter bei der Entwicklung von wasserstoffelektrischen Antriebssträngen für die Luftfahrt sein wird.“
zeroavia.com

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