BMVI fördert Brennstoffzellen-Pkw in Flotten

hyundai-nexo-2019-001-min

Das Bundesverkehrsministerium startet im Rahmen seiner Förderung der Anschaffung von Brennstoffzellen-Pkw in Flotten einen weiteren Aufruf, für den bis zu 15 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Dabei geht es dem Ministerium nicht um einzelne Fahrzeuge, sondern möglichst große Flotten.

Das wird in den beiden wichtigsten Bedingungen deutlich: Zum einen müssen mindestens zehn Fahrzeuge pro Antrag beschafft werden. Zum anderen erhält der Antrag mit der höchsten Zahl beantragter Fahrzeuge „oberste Priorität“, wie die bundeseigene NOW GmbH in einer Mitteilung schreibt.

Mit dem Förderaufruf im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) will das BMVI „die Marktaktivierung für Produkte, die die technische Marktreife erzielt haben, am Markt jedoch noch nicht wettbewerbsfähig sind“ als Vorstufe des Markthochlaufs unterstützen.

Bei der genauen Förderhöhe je Antrag bzw. Fahrzeug kommt es darauf an, ob die Zuwendung als EU-Beihilfe anzusehen ist. Falls das zutrifft, sind Förderquoten von bis zu 40 Prozent der Mehrinvestitionskosten zulässig. Für kleine bzw. mittlere Unternehmen kann ein zusätzlicher Bonus von 20 Prozentpunkten respektive 10 Prozentpunkten bei der Förderquote gewährt werden, sofern das Vorhaben anderenfalls nicht durchgeführt werden kann. Bei Zuwendungen, die nicht als EU-Beihilfe anzusehen sind, sind grundsätzlich Förderquoten von bis zu 50 Prozent der Investitionsmehrkosten möglich.

Weitere Vorgaben: Die Zweckbindung gilt für zwei Jahre nach Zulassung – so lange müssen die beschafften Fahrzeuge mindestens in den Flotten gehalten werden. Zudem müssen die „Investitionsgüter“ innerhalb von 24 Monaten beschafft werden. Stellt eine Leasinggesellschaft einen Förderantrag, „so ist die zu erwartende reduzierte Leasingrate aufgrund der erhaltenen Förderung darzustellen“.

Derzeit werden nur zwei Brennstoffzellen-Pkw in Serie angeboten: Der Toyota Mirai, der in zweiter Generation ab 63.900 Euro erhältlich ist. Zudem gibt es noch das SUV Hyundai Nexo, das die Koreaner ab 77.290 Euro anbieten. Beides sind Brutto-Preise.

Anträge können bis zum 16. August 2021 eingereicht werden. Eine Lieferzusage für die Anzahl beantragter Fahrzeuge seitens des Herstellers ist vorzulegen.
now-gmbh.de, ptj.de

5 Kommentare

zu „BMVI fördert Brennstoffzellen-Pkw in Flotten“
Andreas
03.07.2021 um 17:51
Das arme tote Pferd. Nicht nur geritten wird's, sondern auch noch mit Peitsche und Sporen traktiert. Realitätsverweigerung bei der NOW (bzw. deren Dienstherren).
John
05.07.2021 um 07:53
Das nennt man Technologieoffenheit. BEVs haben technologisch auch noch einiges vor sich um der geeignete Antrieb von Millionen von Fahrzeugen zu werden. Jenseits der PKW 2 Tonnen Klasse gibt es durchaus Luft für H2/BZ. Besonders wenn solch ein BEV schon alleine 600-700 kg Batterien benötigt um eine realistische Strecke auf einer Autobahn fahren zu können. Ganz zu schweigen von den vielen Superchargern und deren Versorgung. Ich hoffe mein BEV kritischer Post wird auch gepostet.
Djebasch
06.07.2021 um 11:36
Das Problem bei H2 ist immer noch das es keinen Grünen H2 gibt. Und in den nächsten 30 Jahren wird H2 uns eigentlich nur den Grünen Strom klauen und das 4x soviel wie bei reinen E Fahrzeugen.
Anwender
02.09.2021 um 14:20
Das ist sachlich in allen Facetten falsch, weil: - Es gibt grünen Wasserstoff (auch an HRS Freiburg, efarm, ...) - Strom ist fluktuierend und Sie brauchen Speicher um ihn nutzbar machen zu können - Ja, die direkte Nutzung ist besonders Effizient (Leitungsbebunden wie bei der Eisenbahn oder Straßenbahn) - Kleine Energiemengen kann man auch in Batterien speichern und möglichst oft umschlagen
John
08.07.2021 um 19:43
Wenn der grüne Strom direkt in Batterien gespeichert werden kann dann wird man das sicher tun. In Summe wird man aber viel mehr grünen Strom benötigen. Um diese Energie in die Prozessindustrie zu bekommen und um Fluktuationen auszugleichen benötigt man H2. Ob und wo sich H2/BZ im PKW durchsetzt soll der Markt entscheiden. Da wir die Folgen der Batteriewertschöpfungskette in dem angestrebten Volumen nicht kennen sollte man auch im PKW Bereich technologieoffen bleiben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch