Porsche ruft Taycan weltweit zurück
Porsche plant einen globalen Rückruf für sein Elektromodell Taycan. US-Kunden klagten vereinzelt über eine anscheinend softwarebedingte Abschaltung des Antriebs während der Fahrt, was eine Untersuchung der NHTSA auslöste.
In den USA sollen neun Fahrzeuge der Modelljahre 2020 und 2021 ohne eine Warnung oder Fehlermeldung abgeschaltet haben, sechs Fahrzeuge konnten nicht wieder gestartet werden. Wie Porsche mitteilte, sei der Fehler weltweit bei 130 Fahrzeugen aufgetreten.
Weltweit sind alle bis Juni gebauten Fahrzeuge betroffen, also 43.000 verkaufte Taycan und Taycan Cross Turismo, davon 3.400 in Deutschland. Das KBA ist informiert. „Die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge können diese weiterhin nutzen und werden direkt von ihrem zuständigen Porsche-Partner kontaktiert“, so Porsche. In der laufenden Serie sei das Thema bereits abgestellt.
Bei den betroffenen Fahrzeugen besteht die Möglichkeit, dass in bestimmten Fällen fälschlicherweise und sporadisch ein Verlust der Antriebskraft ausgelöst werden kann, wie der Autobauer mitteilt. Wenn es zu einem Fehler in der Kommunikation zwischen dem Antriebssteuergerät und dem Pulswechselrichter kommt, schaltet die Software den Antrieb ab, um eine Fehlsteuerung – womöglich ein ungewolltes Beschleunigen – zu vermeiden.
Bei dem Rückruf wird eine neue Software aufgespielt, die den Bug beheben soll. Da in diesem Zuge laut der „Auto, Motor und Sport“ auch die Steuergeräte neu kalibriert werden, will Porsche das Update nicht „Over the Air“ ausführen, sondern in der Werkstatt. Die Arbeiten sollen rund eine Stunde dauern.
Der Audi e-tron GT, der die J1-Plattform des Taycan nutzt, soll von dem Rückruf nicht betroffen sein. Da der Audi deutlich später auf den Markt kam, verfüge er bei der Software bereits über den aktuelleren Entwicklungsstand, der jetzt beim Taycan aufgespielt werden soll. Es habe noch kein Audi-Kunde ein solches Problem gemeldet.
porsche.com, auto-motor-und-sport.de, handelsblatt.com, twitter.com
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