Wrightbus stellt erstes BEV vor: den Doppeldecker Electroliner
Der nordirische Busbauer Wrightbus hat sein erstes Batterie-elektrisches Fahrzeug im Portfolio vorgestellt: einen Doppeldecker-Bus namens StreetDeck Electroliner. Bis dato war der nordirische Hersteller vor allem für seine Busse mit Wasserstoffantrieb bekannt.
Der StreetDeck Electroliner hat Platzkapazitäten für 95 Fahrgäste, darunter 74 Sitzplätze. Die Batterien sind im Unterboden und Heck untergebracht, das Gesamtbatteriepaket gibt es in der Konfiguration mit 340 oder 454 kWh. Mit letzterem Energiegehalt sind laut Wrightbus bis zu 200 Meilen (rund 320 Kilometer) Reichweite drin. Als Besonderheit hebt der Hersteller zudem die Schnellladefähigkeit der neuen Busse hervor: Sie können via CCS mit bis zu 300 kW und via Pantograf mit bis zu 420 kW geladen werden. Bei der Ladezeit nennen die Nordiren allerdings nur Werte für Ladungen mit 150 kW: Demnach dauere der Ladevorgang 2,5 Stunden bei der 340 kWh-Busvariante beziehungsweise drei Stunden bei der 454-kWh-Variante.
Optional wird für die Batterien eine 8-Jahres-Garantie angeboten. Als weitere Merkmale des StreetDeck Electroliner bezeichnet Wrightbus ein Hinterachssystem von ZF (AV133) und eine ebenfalls von ZF stammende Einzelradaufhängung als Vorderachse (RL 82 EC). Außerdem haben Käufer die Auswahl zwischen ein oder zwei Türen.
Als Zulieferer der Batterien für den neuen BEV-Doppeldecker, den Wrightbus auf seiner Webseite als seinen „allerersten Batterie-elektrischen Bus“ bezeichnet, agiert Forsee Power. Die Bamford Group, neue Mutter von Wrightbus, hatte die Partnerschaft mit dem französischen Batteriehersteller im Oktober 2020 um einen neuen Vertrag über mehrere hundert Batteriesysteme pro Jahr erweitert. Forsee Power kündigte Anfang des Jahres die Einführung von besonders dünnen Batteriemodulen an und nannte Wrightbus direkt als Erstkunden für die Module der neuen Slim-Baureihe. Ob diese Batterien nun bereits im Electroliner verbaut sind, geht aus der aktuellen Mitteilung nicht hervor.
Wrightbus besteht seit 1946 und hat seinen Sitz in Ballymena in Nordirland. Im Oktober 2019 wurde das Unternehmen von Jo Bamford aus der Insolvenz geholt. Im Bereich alternativer Antriebe ist Wrightbus bisher für seinen Wasserstoff-Doppeldecker Hydroliner FCEV bekannt. Exemplare sind in Aberdeen, London, Belfast und Dublin im Einsatz. Erst dieser Tage empfing die britische Hauptstadt 20 H2-Doppeldecker-Busse von Wrightbus die künftig auf der Linie 7 zwischen East Acton und Oxford Circus eingesetzt werden.
„Wir haben uns einen guten Ruf für unseren Wasserstoff-Doppeldecker erworben, aber wir wollen die Welt in Sachen Null-Emissionen anführen“, äußert Wrightbus-CEO Buta Atwal. „(…) Den StreetDeck Electroliner haben wir nicht mit einem hohen Batterievolumen beschwert, nur damit wir sagen können, dass er die meiste Leistung oder Reichweite hat, stattdessen wollen wir das effizienteste Fahrzeug auf der Straße sein, also haben wir optimale Leistung mit einer klassenführenden Schnellladung kombiniert, was bedeutet, dass unser Elektrobus mehr Zeit auf der Straße verbringt als jeder andere.“
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