Volocopter erhält europäische Hersteller-Lizenz
Das eVTOL-Startup Volocopter hat von der europäische Flugsicherheits-Agentur EASA die Hersteller-Lizenz erhalten. Möglich wurde das durch die Teil-Übernahme des langjährigen Volocopter-Produktionspartners DG Flugzeugbau, der bereits über diese Zertifizierung verfügte.
Mit der Hersteller-Lizenz (production organization approval, kurz POA) erhofft sich Volocopter einen wichtigen Wettbewerbsvorteil im Wettrennen mit anderen Anbietern, die ersten kommerziellen Flugtaxi-Dienste anbieten zu können. Als Ziel nennt Volocopter in der Mitteilung nun, bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 den kommerziellen Flugbetrieb aufnehmen zu wollen.
Volocopter hat zwar jetzt die Hersteller-Lizenz, womit ein wichtiger Schritt genommen ist. Es fehlen aber noch die Musterzulassung für das „VoloCity“ genannte Fluggerät und auch die Genehmigung als Luftverkehrsbetreiber.
Volocopter-CEO Florian Reuter sieht in der Übernahme „ein weiteres wichtiges Sprungbrett für unsere gemeinsamen globalen Bemühungen“. „Unsere zehnjährige Partnerschaft mit DG Flugzeugbau war eine außergewöhnliche Lernerfahrung“, so Reuter.
DG Flugzeugbau hat neben den Prototypen für Volocopter (unter anderem den VC200) auch Segelflugzeuge und Motorsegler gebaut. Volocopter übernimmt auch 40 Mitarbeiter der Flugzeug-Produktionssparte von DG Flugzeugbau. Die verbleibenden Teile des Unternehmens (Entwicklung und Wartung der Segelflieger und Motorsegler) wird in die neu gegründete Gesellschaft DG Aviation überführt.
Volocopter hat bisher über 300 Millionen Euro von Investoren eingenommen, die letzte Finanzierungsrunde wurde im März 2021 abgeschlossen. Zu dem Kaufpreis von DG Flugzeugbau macht das Unternehmen keine Angaben. Im Januar hatte Volocopter bekannt gegeben, dass man den Zulassungsprozess für das E-Flugtaxi in den USA eingeleitet habe.
handelsblatt.com, volocopter.com
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