EU-Kommission plant angeblich Ladestations-Ziele

Die EU-Kommission plant laut einem Medienbericht im Rahmen des mit Spannung erwarteten „Fit for 55“-Klimapakets, den Mitgliedsstaaten konkrete Vorgaben zum Ausbau der Ladeinfrastruktur zu machen. Das Paket soll am 14. Juli veröffentlicht werden.

Nach Informationen der „F.A.Z.“ will die Kommission die Staaten verpflichten, bis Ende 2025 entlang der wichtigsten europäischen Schnellstraßen im Abstand von höchstens 60 Kilometer mindestens eine leistungsstarke Ladestation zu garantieren. Fünf Jahre später soll das auch für das erweiterte Schnellstraßennetz der EU gelten. Dazu zählen in Deutschland etwa auch wichtige Bundesstraßen.

Der Zeitung liegt nach eigenen Angaben ein Entwurf zur Neufassung der Verordnung zur Infrastruktur für alternative Kraftstoffe vor. In diesem werden aber offenbar keine konkreten Zahlen genannt. Bei den 60 Kilometern wird als Quelle lediglich „nach Informationen der F.A.Z.“ angegeben.

Für den Schwertransport sollen die Mitgliedstaaten zudem sicherstellen, dass es alle 150 Kilometer eine Wasserstofftankstelle gibt. Der Entwurf für die Verordnung zur Infrastruktur für alternative Kraftstoffe enthalte auch genaue Vorgaben dazu, wie leistungsstark die Ladestationen in den Jahren 2025, 2030 und 2035 sein müssen.

Die Mitgliedstaaten sollen zudem sicherstellen, dass die Bedienung nutzerfreundlich ist, die Preise transparent sind und eine reibungslose Bezahlung möglich ist.

Erklärtes Ziel der EU-Kommissare laut dem Bericht: Die Ladeinfrastruktur müsse stehen, bevor die CO2-Emissionen von Neuwagen auf null sinkt – daher die gestaffelten Vorgaben. Das Problem: Selbst innerhalb der Kommission ist man sich laut den Informationen der „F.A.Z.“ noch nicht einig, wann der CO2-Ausstoß von Neuwagen auf null sinken soll – was dem Verbrenner-Verbot gleichkäme. „Klimakommissar Frans Timmermans will, dass 2035 Schluss ist“, schreibt die Zeitung. „Binnenmarktkommissar Thierry Bre­ton wolle frühestens 2040 akzeptieren, heißt es in Brüssel.“

Mit der offiziellen Formulierung, den CO2-Ausstoß von Neuwagen auf null zu senken, soll die Technologieneutralität betont werden. Mit den Vorgaben zuf Schnellladestationen für Autos und Wasserstoff-Tankstellen für den Schwertransport gibt die Kommission aber eine starke Richtung vor.

Aber: Entwürfe können sich im politischen Prozess noch stark ändern, selbst innerhalb der Kommission scheint man sich bei Umfang und Tempo noch nicht ganz einig zu sein – darauf haben auch Aussagen aus der Industrie zuletzt hingedeutet. Im Falle des wichtigen Fit for 55“-Klimapakets dürfte bis zur letzten Minute verhandelt werden.
faz.net

4 Kommentare

zu „EU-Kommission plant angeblich Ladestations-Ziele“
Djebasch
09.07.2021 um 14:59
Die Verbrenner Lobby muss doch dafür sorgen das noch möglichst viele Schlupflöcher vorhanden sind... Und alle 150km eine Wasserstofftankstelle ist ein witz... alle 60km eine Ladesäule auch... 50km könnte man gerade so gelten lassen aber selbst das halte ich für zu eng... am besten jeden Rastplatz mit Ladern ausstatten und fertig ansonsten rennt Tesla allen davon ...
Northbuddy
09.07.2021 um 15:48
"...im Abstand von höchstens 60 Kilometer mindestens EINE leistungsstarke Ladestation..."Das wir uns da mal nicht übernehmen. Nicht, das beim Sommerurlaub die Leute zu schnell ans Ziel kommen. Im Ernst. Jede Raststätte/Tankstelle an der Autobahn muss in 5 Jahren mindestens 10 Schnellladepunkte haben und für darüber hinausgehende, weitere Punkte, ausgelegt sein. Ansonsten skaliert das Thema nicht mal ansatzweise.
Karl Heinz Grasser
10.07.2021 um 07:51
Preise transparent, wie gut gemeint Jojo Ionity
sig
12.07.2021 um 12:40
einfache Steckdosen an jeden Bahn und Supermarktparkplatz. und Marktwirtschaft in der Preisbildung. geht eigentlich alles recht einfach und günstig

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