51.874 Anträge auf den Umweltbonus im Juni
Genau 51.874 Anträge auf den Umweltbonus verzeichnete das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Juni. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Plus von 530 Prozent.
Im Detail waren es 27.205 Anträge für Batterie-elektrische Fahrzeuge, die gegenüber dem Juni 2020 ein Plus von 564,8 Prozent verzeichneten. Hinzu kamen 24.666 Anträge für Plug-in-Hybride, die um 496,4 Prozent zulegten. Drei weitere Anträge gingen für Brennstoffzellen-Fahrzeuge ein.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 273.614 Anträge auf den Umweltbonus gestellt – ein Plus von 450,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum (49.690 Anträge). Im Detail waren es 136.777 Anträge für Batterie-elektrische Fahrzeuge, 136.816 für Plug-in-Hybride und 21 für Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 28.129 Anträge für BEV-Fahrzeuge, 21.541 für PHEV und 20 für FCEV.
Bis zum Stichtag 30. Juni 2021 sind bei der Behörde seit Einführung der Kaufprämie im Juni 2016 insgesamt 693.601 Anträge eingegangen, davon 386.651 für Batterie-elektrische Fahrzeuge, 306.749 für Plug-in-Hybride und 201 für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Unter den Herstellern verzeichnete erneut Volkswagen mit Abstand die meisten Anträge auf die Kaufprämie. Für den deutschen Autobauer gingen im letzten Monat insgesamt 9.587 Anträge beim BAFA ein. Zugpferd war – wie schon im Mai – der VW e-Up. Das Elektroauto im Kleinstwagen-Segment kam im vergangenen Monat auf 2.637 Anträge. Dahinter musste sich der VW ID.3 mit 2.149 Anträgen einreihen. Der dritte Rang ging an den Golf als Plug-in-Hybrid mit 1.634 Anträgen.
Mit Blick auf die ersten sechs Monate dieses Jahres gingen für Volkswagen insgesamt 54.482 Anträge ein. Der VW e-Up konnte sich mit 14.623 Anträgen den ersten Platz sichern. Dahinter reihte sich der ID.3 (13.204) und der Golf als PHEV (10.147) ein.
Erst mit deutlichem Abstand folgte Mercedes-Benz mit 3.985 Anträgen. Den Löwenanteil machte der Mercedes GLC 300 aus. Für den PHEV verzeichnete das BAFA im Juni insgesamt 642 Anträge. Das PHEV-Modell E 300 kam auf 598 Anträge und der Plug-in-Hybrid A 250 auf 527 Anträge.
Von Januar bis einschließlich Juni dieses Jahres wurden für Modelle von Mercedes-Benz insgesamt 31.069 Anträge beim BAFA gestellt. Mit Blick auf die drei genannten Modelle waren es im gleichen Zeitraum 6.279 Anträge für den GLC 300, 5.266 Anträge für den A 250 und 4.827 weitere Anträge für den E 300.
Die drittmeisten Anträge im Juni 2021 konnte Tesla für sich verbuchen. Für Modelle der Kalifornier wurden insgesamt 3.757 Anträge beim BAFA gestellt. Diese Anzahl der Anträge ist einzig auf das Model 3 zurückzuführen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 12.568 Anträge für Tesla-Fahrzeuge gestellt – 11.575 Anträge allein für das Model 3.
Eine vollständige Liste der Anträge nach einzelnen Modellen und Ausstattungen finden Sie hier.
Mit der Umweltbonus-Erhöhung im Februar 2020 waren die Antragszahlen im März 2020 stark gestiegen. In den Folgemonaten ging das Interesse – wohl vor allem wegen der Gerüchte um eine weitere Förderung im Corona-Konjunkturpaket – spürbar zurück. Doch auch die Corona-Pandemie hinterließ ihre Spuren. Fahrzeuge konnten nicht zugelassen werden und für diese Fahrzeuge somit auch keine Anträge auf die Kaufprämie gestellt werden.
Mit der Einführung der Innovationsprämie meldete das BAFA seit Juli 2020 hingegen fast nur noch neue Rekordwerte. Den Höhepunkt erlange der Antragsstand im Dezember 2020 mit insgesamt 58.365 Anträgen. Anfang dieses Jahres gingen die Anträge erst einmal wieder zurück. Wie auch bei den Neuzulassungen, war dies aber zu erwarten. Doch schon im März dieses Jahres wendete sich das Blatt.
Mit Wirkung zum 16. November wurde übrigens auch das zwischenzeitlich eingeführte Kumulationsverbot wieder abgeschafft. Laut der neuen Richtlinie ist die Kombination des Umweltbonus mit anderen Förderungen bei der Anschaffung eines Elektroautos grundsätzlich wieder möglich. In der Praxis gibt es aber eine wichtige Einschränkung: Der jeweilige Fördermittelgeber muss eine Verwaltungsvereinbarung mit dem BMWi abgeschlossen haben. In dieser wird geregelt, wie die beiden Förderungen gegeneinander aufgerechnet werden, um eine Überförderung zu vermeiden. Sprich: Einfach beide Förderungen voll einstreichen geht trotz der Aufhebung des Kumulationsverbots nicht.
Apropos neue Richtlinie: Auf dem Auto-Gipfel im November 2020 wurde eine Verlängerung der Innovationsprämie bis Ende 2025 beschlossen. Doch die überarbeitete Richtlinie wurde noch immer nicht veröffentlicht. Dieser Umstand sorgt teils für Unsicherheit bei potenziellen Käufern. Auf Nachfrage teilte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministerium gegenüber electrive.net bereits Mitte März mit, dass die Abstimmungsprozesse derzeit noch nicht abgeschlossen sind. Mit einer Veröffentlichung wäre in wenigen Wochen zu rechnen. Doch bald soll es endlich soweit sein: Vergangene Woche betonte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch einmal, dass die Verlängerung der Innovationsprämie bis Ende 2025 beschlossen wurde, diese vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie „in Kürze“ auch veröffentlicht werden soll.
„Wir sehen seit Einführung der Innovationsprämie einen deutlichen Schub bei Elektromobilität“, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. „Die Antragszahlen liegen weiter auf Rekordniveau. So wurden im ersten Halbjahr 2021 bereits mehr Prämien in Anspruch genommen als im ganzen letzten Jahr. Insgesamt 1,25 Milliarden Euro. Es wird in diesem Jahr eine Rekordförderung für Elektroautos geben.
Dies zeigt sich auch an den Neuzulassungen, denn nur ein zugelassenes Fahrzeug kann auch eine Förderung beantragen. Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres wurde mit insgesamt 1.390.889 Neuwagen ein Plus von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum registriert. Darunter befanden sich 148.716 reine Elektro-Pkw, die somit im ersten Halbjahr 2021 auf einen Anteil von 10,7 Prozent kamen. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es insgesamt 44.307 BEV-Neuzulassungen (Anteil von 3,7 Prozent). Von Januar bis einschließlich Juni dieses Jahres kamen zudem 163.571 Plug-in-Hybride neu auf die Straße, was einem Anteil von 11,8 Prozent entspricht.
Wie die „Wirtschaftswoche“ schreibt, vermittelte die Verkaufsplattform Carwow im Juni 2021 erstmals mehr reine Elektroautos als Benziner oder Diesel. So waren ganze 35 Prozent aller im Juni vermittelten Neuwagen reine E-Pkw. Nur noch 34 Prozent hatten einen Benzin- und 14 Prozent einen Dieselmotor. „Das gab es noch nie, nicht einmal, als die neue hohe Innovationsprämie 2020 bekanntgegeben wurde“, so Carwow-Deutschland-Chef Philipp Sayler von Amende.
bafa.de (PDF)
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