Batterieentwickler SES plant Börsengang per Fusion
Der aus dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) ausgegründete Batterieentwickler SES (ehemals SolidEnergy Systems) hat seinen Gang an die US-Börse angekündigt. Dazu will das Unternehmen mit der Börsenhülle Ivanhoe Capital Acquisition fusionieren.
Nach dem Zusammenschuss mit dem SPAC Ivanhoe soll das Unternehmen auf eine Bewertung von 3,6 Milliarden Dollar kommen, wie es in einer Mitteilung von SES heißt. Im Zuge der Transaktion fließen SES 476 Millionen Dollar zu. Neben den bereits bekannten Investoren General Motors und Hyundai-Kia nennt SES in der neuen Mitteilung auch Geely, SAIC, LG und Foxconn als Unterstützer. Konkrete Entwicklungsvereinbarungen sind – anders als bei GM und Hyundai-Kia – hier nicht bekannt.
Die ehemals als SolidEnergy Systems bekannte Firma tritt nun nur noch unter dem Kürzel SES auf. Gründe für die Umbenennung werden nicht genannt. Möglicherweise ist sie erfolgt, da reine Solid-State-Batterien nicht mehr im Fokus des Unternehmens stehen. Nach eigenen Angaben setzt die hybride Li-Metall-Batterie von SES auf eine Lithium-Metall-Anode mit hoher Energiedichte, eine schützende Anoden-Beschichtung und einen „proprietären, hochkonzentrierten Solvent-in-Salt-Flüssigelektrolyt“.
„Die Leistung der Li-Metal-Batterie von SES wurde von zwei unabhängigen Testeinrichtungen von Drittanbietern und mehreren Autoherstellern verifiziert“, sagt Qichao Hu, Gründer und CEO von SES. „Unsere Batterieleistung ist im Fahrzeugbetrieb und den dortigen Temperaturen branchenführend und kann eine Energiedichte von 400 Wh/kg mit einer Schnellladefähigkeit auf bis zu 80 Prozent in weniger als 15 Minuten liefern – und gleichzeitig die Zyklenlebensdauer und Sicherheitsanforderungen für Elektrofahrzeuge erfüllen.“
SES hat seinen Sitz in Singapur. Berichten zufolge sind die Prototypen der Hybrid-Lithium-Metall-Akkus für General Motors und Hyundai „fast fertig“. „Die Batterien mit hoher energiedichte, die heute verwendet werden, seien es Tesla, GM oder Hyundai, enthalten typischerweise einen hohen Nickelgehalt“, sagte Hu in einem Interview mit Bloomberg. „Letztendlich werden die Kosten für die Rohstoffe bei Batterien reduziert, sodass wir in der Zusammenarbeit mit Ivanhoe diese wichtigen Probleme bei der Rohstoffversorgung wirklich angehen können.“
SPAC sind Investmentfirmen, die genau zum Zweck der Fusion mit einem anderen Unternehmen gegründet wurden, deshalb die Bezeichnung „special-purchase acquisition company“ (SPAC). Mit einem solchem SPAC-Deal lassen sich bei einer Fusion die sonst üblichen Abläufe eines eigenen Börsengangs enorm beschleunigen, da die SPAC bereits börsennotiert ist. In den USA kann ein klassischer Börsengang bis zu zwei Jahre dauern.
yahoo.com, businesswire.com
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