Großbritannien legt Verbrenner-Aus für Lkw auf 2040 fest
Die britische Regierung hat einen Plan zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors vorgelegt. Er beinhaltet das Ziel, den Verkauf aller Straßenfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2040 einzustellen. Bisher galt für Pkw das End-Datum 2030, nun gibt es auch einen Fahrplan für Nutzfahrzeuge.
Im vergangenen Herbst hatte Premierminister Boris Johnson bereits angekündigt, dass die Regierung das Verbot des Verkaufs neuer Pkw mit Verbrennungsmotoren um fünf Jahre auf 2030 vorverlegt. Nun folgt die Ankündigung, bis 2035 auch den Verkauf neuer Fahrzeuge von 3,5 bis 26 Tonnen mit Verbrennungsmotoren einzustellen. Für Verbrenner-Lkw über 26 Tonnen soll der Hammer 2040 fallen – „oder früher, wenn eine schnellere Umstellung möglich erscheint“.
Zudem zieht die britische Regierung das Ziel, ihre aus rund 40.000 Autos und Transportern bestehende eigene Flotte emissionsfrei zu machen, um drei Jahre auf 2027 vor. Details hierzu nennt die Regierung in der Mitteilung aber nicht.
Der nun vorgestellte Dekarbonisierungsplan geht über den Straßenverkehr hinaus und umfasst auch Vorgaben für andere Verkehrsträger: Bis 2040 schwebt der britischen Regierung eine Netto-Null-Luftfahrt vor, der Schienenverkehr soll bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen kommen.
Verkehrsminister Grant Shapps bezeichnete die Dekarbonisierung als technokratischen Prozess. „Es geht darum, wie wir dafür sorgen, dass der Verkehr Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit positiv prägt“, so Shapps. „Es geht nicht darum, Leute daran zu hindern, Dinge zu tun: Es geht darum, dieselben Dinge anders zu machen. Wir werden weiterhin in den Urlaub fliegen, aber in effizienteren Flugzeugen und mit nachhaltigem Treibstoff. Wir werden weiterhin fahren, aber zunehmend in emissionsfreien Autos.“
Die britische Regierung setzt zwar stark auf einen künftig emissionsfreien Verkehr, hatte aber etwa im März die E-Auto-Förderung weiter abgeschmolzen. Seitdem gibt es nicht nur 2.500 statt 3.000 Pfund (2.920 statt 3.505 Euro) je BEV, auch die Preisobergrenze für förderfähige Fahrzeuge wurde angepasst. Seitdem werden nur noch Autos gefördert, die maximal 35.000 Pfund kosten – statt zuvor 50.000 Pfund.
„Der Plan zur Dekarbonisierung des Verkehrs ist nur der Anfang – wir brauchen kontinuierliche Anstrengungen und Zusammenarbeit, um seine ehrgeizigen Verpflichtungen zu erfüllen, die letztendlich zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum durch gesündere Gemeinschaften führen, während wir umweltfreundlicher bauen“, so Shapps.
inews.co.uk, independent.co.uk, gov.uk
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