Viele Einsatzmöglichkeiten für E-Autos in der Polizei

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Die Einsatzmöglichkeiten von Elektroautos im Polizei-Alltag sind bereits heute weitreichender als angenommen. Das ist das Ergebnis des mehrjährigen Forschungsprojektes „lautlos&einsatzbereit“ aus Niedersachsen. Die Erkenntnisse haben zu einem neuen Leitfaden geführt.

Im Rahmen von „lautlos&einsatzbereit“ der Polizei Niedersachsen, der Technischen Universität Braunschweig und des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) wurden diverse Einsatzbereiche von Elektrofahrzeugen innerhalb der Polizei erprobt. Mit positivem Ergebnis: Die vorhandenen Einsatzmöglichkeiten seien weitreichender als vorher angenommen, wie das niedersächsische Innenministerium jetzt mitteilt.

Landes-Innenminister Boris Pistorius sieht den „immer breiteren Raum“, den die Elektromobilität in der Gesellschaft einnehme. „Aus ökologischer und ökonomischer Sicht ist es auch für die Niedersächsische Polizei mit ihrer Flotte mehrerer tausend Fahrzeuge und teils extremen Anforderungen elementar, sich intensiv und sukzessive – soweit möglich – elektrisch zu bewegen“, so Pistorius. „Mit dem Projekt ‚lautlos&einsatzbereit‘ haben wir nun gezeigt, dass Elektromobilität auch in unseren extremen Anwendungsbereichen funktioniert.“

Der Schwerpunkt des Forschungsprojektes lag insbesondere auf den Einsatz- und Streifendiensten sowie den Ermittlungsdiensten. Mit den Projektmitteln konnten 53 Fahrzeuge (unter anderem VW Passat GTE Variant) und 53 Ladepunkte (darunter zwei 50-kW-DC-Ladestationen) für die Polizei beschafft werden. Die Fahrzeuge müssen laut der Mitteilung „grundsätzlich rund um die Uhr verfügbar“ sein. Dazu kämen die Unplanbarkeit der Einsätze und jeweiligen Reichweiten sowie häufige Nutzerwechsel und Witterungseinflüsse.

„Erstmals ergab sich die Gelegenheit, umfassende Einblicke in den Betrieb einer Fahrzeugflotte mit extrem anspruchsvollen Einsatzszenarien zu erhalten“, sagt Peter Hecker, Vizepräsident für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs der Technischen Universität Braunschweig. „Das Projekt liefert die Basis für strategische Entscheidungen bei der konkreten Gestaltung der Energiewende.“

Die Forschungserkenntnisse und Empfehlungen wurden jetzt in einem 140-seitigen Leitfaden veröffentlicht. „Zahlreiche Anfragen aus anderen Behörden und Organisationen, aus Deutschland und den angrenzenden Ländern, belegen den Erfolg von ‚lautlos&einsatzbereit‘. Der erstellte Leitfaden wird Anwender, Hersteller, Behörden wie auch politische Entscheider auf dem Weg zur Fahrzeugflotte der Zukunft maßgeblich unterstützen“, so Hecker.

Das Bundesumweltministerium hatte das Projekt mit 1,3 Millionen Euro gefördert, das niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsministerium unterstützte das Projekt mit 990.000 Euro. Das Projekt lief vom 1. September 2016 bis zum 31. März 2020. Jetzt liegt die Auswertung der Ergebnisse vor.
niedersachsen.de (Mitteilung), polizei-nds.de (Leitfaden)

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