Plant VW einen ID.8?
VW hat erstmals einen ID.8 erwähnt. In einem von Herbert Diess auf LinkedIn veröffentlichten Rede-Manuskript zur neuen Konzernstrategie findet sich auf Seite 10 erstmals die Modellbezeichnung ID.8 für ein großes Elektro-SUV im Format des in Nordamerika angebotenen VW Atlas.
Nähere Details zum ID.8 werden aber nicht genannt. Diess erwähnte den ID.8 in einer Aufzählung, wonach „alle relevanten globalen Fahrzeugsegmente“ bereits heute mit „speziellen EV-Angeboten“ abgedeckt wären. Neben dem ID.3 als Golf-Klasse-Pendant und dem ID.4 und ID.5 als Gegenstück zum VW Tiguan wird in dem Manuskript eindeutig „Atlas: ID.8“ genannt – versehen mit der Fußnote, dass das Fahrzeug noch nicht im Verkauf sei.
Aber: In seinem Vortrag erwähnte Diess diese Aufzählung aus dem Manuskript nicht. Warum der VW-Boss diesen Absatz bei der Strategie-Präsentation ausließ, das Manuskript aber dennoch per LinkedIn verbreitete, ist nicht bekannt.
Beim Atlas handelt es sich um ein 5,05 Meter langes SUV, das VW in seinem US-Werk Chattanooga in Tennessee baut. Das Fahrzeug ist deutlich größer als der Tiguan, bewegt sich bei den Abmessungen auf dem Niveau des Oberklasse-SUV Touareg – ist aber zugleich deutlich günstiger als dieses Modell. Der Atlas basiert auf dem MQB und wird in Russland, dem Nahen Osten und China als VW Teramont verkauft.
Interessant ist auch, dass der VW ID.6 in dem Manuskript in der Passat-Klasse eingeordnet wird. Tatsächlich vertreibt VW bisher nur in China den ID.6 Crozz und ID.6 X, die allerdings SUV-Modelle sind. Die beiden Fahrzeuge auf MEB-Basis sind rund 4,89 Meter lang und überragen den aktuellen Passat B8 (4,78 Meter) deutlich.
Da bisher nicht bekannt ist, dass die ID.6-SUV auch außerhalb Chinas verkauft werden sollen, erscheint es auch möglich, dass die bisher als Aero A und Aero B angekündigten elektrischen Pendants zur Passat-Baureihe in Europa die Modellbezeichnung ID.6 erhalten werden. Bei dem Aero A und Aero B handelt es sich um MEB-Studien in Form einer Mittelklasse-Limousine und eines entsprechenden Kombis.
An einer anderen Stelle in seinem Manuskript deutet Diess an, dass die Größe von Fahrzeugen kein Gradmesser mehr für deren Umweltfreundlichkeit – und damit deren potenziellen Marktchancen in einigen Ländern – sein könnte. „Autos werden emissionsfrei“ so Diess. „Sogar große SUV werden umweltfreundlich und nachhaltig sein. Autos verlieren beinahe alle ihrer negativen Attribute.“
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