LGES kauft Lithiumhydroxid bei Vulcan Energy

Der Lithium-Lieferant Vulcan Energy hat einen langfristigen Liefervertrag mit dem koreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution abgeschlossen. Die Besonderheit: Vulcan Energy will sein Lithium aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewinnen.

LG Energy Solution wolle im ersten Jahr 5.000 metrische Tonnen Lithiumhydroxid abnehmen und das Volumen schrittweise auf 10.000 Tonnen im Jahr erhöhen, teilte das Unternehmen mit. Das Startup aus Karlsruhe will wie berichtet Lithium aus Thermalwasser in der Tiefe des Oberrheingrabens gewinnen.

Vulcan wird aber nicht sofort mit den Lieferungen an den südkoreanischen Branchenriesen beginnen. Gemäß dem Vertrag sollen die Lieferungen erst zum geplanten Produktionsbeginn Mitte 2024 starten und dann über fünf Jahre laufen. Laut Vulcan Energy werde das Auftragsvolumen von LGES bis zum Hochlauf 2026 ein Viertel der Gesamtproduktion ausmachen.

Zu den potenziellen Abnehmern von Vulcan gehört offenbar auch Stellantis, der laut von der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Insidern eine Absichtserklärung zum Kauf von Vulcans Lithiumhydroxid abgegeben hat. Diese Information erscheint plausibel, denn bei seinem „EV Day“ Anfang Juli hatte Stellantis bekannt gegeben, dass man zwei Absichtserklärungen mit Partnern zur Lithium-Gewinnung aus Geothermie-Sole unterzeichnet habe – eine in Europa, eine in Nordamerika. Namen wurden damals nicht genannt.

Bei dem Verfahren wird heißes Thermalwasser aus der Tiefe an die Oberfläche gepumpt – in Geothermie-Anlagen wird damit Wärme und Strom erzeugt. Vulcan will aus dem Solewasser jedoch noch Lithiumhydroxid extrahieren, bevor das Wasser zurück in die Tiefe gepumpt wird. Bis 2024 sollen in zwei Anlagen 15.000 Tonnen davon im Jahr gewonnen werden. In der zweiten Phase ab 2025 plant die Firma drei weitere Anlagen für ein Volumen von 40.000 Tonnen.

LG Energy Solution könnte das Lithiumhydroxid aus dem Oberrheingraben in seinem Batteriezellwerk in Polen verarbeiten. Von dort aus werden Autobauer wie Mercedes-Benz, Audi, Jaguar und Ford für den Mustang Mach-E beliefert. Derzeit verfügt die Anlage über eine Kapazität von 15 GWh. Im April 2020 hatte LG angekündigt, die Produktion auf 65 GWh ausbauen zu wollen.
handelsblatt.com

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