Posco plant weitere Kathodenmaterial-Fabrik
Das südkoreanische Unternehmen Posco Chemical plant den Bau einer weiteren Fabrik für Kathodenmaterialien in seinem Heimatland. Diese soll in der Küstenstadt Pohang entstehen und über eine Jahreskapazität von 60.000 Tonnen verfügen. Aber auch die Pläne für Werke im Ausland werden konkreter.
Nach Fertigstellung – geplant ist 2025 – wird die Fabrik in Pohang das dritte Werk von Posco Chemical für Kathodenmaterialien in Südkorea sein. Die Investitionen in das neue Werk beziffert die Tochter des Stahlkonzerns Posco mit 600 Milliarden Won, umgerechnet rund 445 Millionen Euro. Pohang liegt in der Nähe von Ulsan, wo Hyundai ein großes Fahrzeugwerk betreibt.
Zusammen werden die drei Werke eine jährliche Produktionskapazität von 160.000 Tonnen bieten, genug, um 1,8 Millionen Elektrofahrzeuge mit 60-kWh-Batteriepacks zu versorgen. Die beiden bestehenden Werke befinden sich in Gumi und Gwangyang, wobei das Unternehmen für Gwangyang im Februar eine Erweiterung angekündigt hat. Damals war von 100.000 Tonnen für 1,1 Millionen Elektroautos nach Abschluss der Arbeiten 2023 die Rede. Derzeit liegt die Kapazität in Gwangyang bei 30.000 Tonnen pro Jahr.
Aber auch die Pläne für Kathodenmaterial-Fabriken in Übersee werden konkreter. Während im Februar lediglich angegeben wurde, dass Werke in China und Europa geplant seien, gab ein Vertreter des Unternehmens laut südkoreanischen Medien nun an, dass die geplanten Übersee-Werke auf eine Kapazität von insgesamt 110.000 Tonnen kommen sollen, um die globale Produktionskapazität von Posco Chemical bis 2025 auf 270.000 Tonnen zu erhöhen.
Während bisher von China und Europa die Rede war, werden nun auch die USA als möglicher Standort aufgeführt. Die US-Riesen GM und Ford sowie der Stellantis-Konzern mit seinen US-Marken wie Jeep, Ram oder Dodge investieren bekanntlich stark in die Elektromobilität. Auch südkoreanische Zellhersteller sind in die E-Offensive der US-Konzerne involviert, etwa LG Energy Solution als Joint-Venture-Partner von GM oder SK Innovation als Zelllieferant für den Ford F-150 Lightning. Das LG-GM-Joint-Venture Ultium Cells hat bereits bestätigt, auf Vorprodukte von Posco zu setzen.
Der Stahlkonzern Posco investiert seit 2018 in die Batterie-Materialien, um sein Geschäft zu diversifizieren. Damals wurden EV-Komponenten als zukünftiges Wachstumsfeld ausgemacht und die ersten Werke in Betrieb genommen – neben Kathodenmaterial stellt Posco auch Anodenmaterialien her. Zudem hat sich der Konzern den Zugriff auf diverse Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Grafit gesichert.
koreaherald.com, thelec.net, koreajoongangdaily.joins.com
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