VW verkauft über 170.000 Elektroautos im ersten Halbjahr

Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr 2021 mehr als doppelt so viele Elektroautos ausgeliefert wie im Vorjahreszeitraum (+165,2 Prozent). Konkret wurden bis Ende Juni weltweit 170.939 Batterie-elektrische Autos des Konzern verkauft, 110.991 davon allein im zweiten Quartal.

Zudem lieferte der Konzern im ersten Halbjahr insgesamt 171.300 Plug-in-Hybride aus, mehr als dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum (+204,2 Prozent). Bei den PHEV waren es im H1 2020 56.303 Einheiten, bei den BEV 67.462 Fahrzeuge.

Volkswagen geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich der BEV-Hochlauf im Jahresverlauf aufgrund des ausgebauten Modellangebots weiter beschleunigen werde. „Unsere globale E-Offensive kommt weiter gut voran, die Kundennachfrage ist hoch“, sagt Christian Dahlheim Leiter des Vertriebs auf Konzernebene. „Wir planen, dieses Jahr erstmals rund eine Million elektrifizierte Fahrzeuge auszuliefern und sind zuversichtlich, die CO2-Flottengrenzwerte in Europa zu erreichen.“

In Europa wurde auch die überwiegende Mehrheit der Elektroautos des Konzerns zugelassen. Konkret waren es 128.078 Fahrzeuge oder 74,9 Prozent aller Konzern-BEV. 26 Prozent aller in Europa zugelassenen Batterie-elektrischen Autos kamen somit aus dem VW-Konzern.

vw bev h1 2021

In den USA lieferten die Konzernmarken 18.514 Batterie-Elektroautos aus und kamen bei den BEV auf einen Marktanteil von neun Prozent – mehr als im Gesamtmarkt mit den Verbrenner-Modellen hinzugerechnet.

In China wurden im ersten Halbjahr 18.285 BEV ausgeliefert, das sind 10,7 Prozent der weltweiten BEV-Auslieferungen des Konzerns. Diese Zahlen begründet der Konzern mit der Reihenfolge der Markteinführungen: Der ID.3 als rein europäisches Modell machte den Anfang, auch der ID.4 wurde zunächst vorrangig in Europa ausgeliefert. Erst seit März ist der ID.4 in den USA und China erhältlich.

Während VW in China seinen Marktanteil bei den Verbrennern halten konnte, geht es bei der E-Offensive langsamer voran als geplant. Im Juni wurden gerade einmal 2.900 ID.4 in China verkauft, hinzu kamen 500 Exemplare des speziell für China entwickelten E-SUV ID.6. Im Mai war der ID.4-Absatz mit 1.213 Einheiten ebenfalls enttäuschend. Wie VW-China-Chef Stephan Wöllenstein laut einem Bericht des „Handelsblatts“ angab, hätte der Chip-Mangel den Konzern in China vor allem im zweiten Quartal stark getroffen. „Oft gewinnt man mit einer Plattform-Strategie, aber in Zeiten einer globalen Chip-Knappheit hat sie uns ein wenig geschadet“, so Wöllenstein laut dem Bericht.

In der Mitteilung zum Halbjahres-Absatz gibt sich Dahlheim optimistisch – auch wegen der ID.6-Auslieferungen, die erst im Juni gestartet sind. „Wir rechnen im dritten Quartal in China mit einer deutlichen Beschleunigung der BEV-Auslieferungen durch die erweiterte Volkswagen ID. Modellfamilie“, so der Vertriebs-Manager.

Kurz noch ein Blick auf die Marken und Modelle: Von den konzernweit 170.939 BEV stammen 54,3 Prozent oder 92.859 Einheiten von der Kernmarke Volkswagen. Audi und Porsche kamen auf 32.775 Fahrzeuge (Anteil: 19,2 Prozent) beziehungsweise 19.822 Fahrzeuge (Anteil: 11,6 Prozent). Knapp dahinter folgt Skoda mit 17.697 Batterie-elektrischen Autos (also dem Citigo iV und dem Enyaq), die Tschechen stehen für 10,4 Prozent der Konzern-BEV. Seat kam auf 6.172 EInheiten oder 3,6 Prozent, jedoch nur mit dem Mii electric – der MEB-Stromer Cupra Leon wird noch nicht ausgeliefert.

Bei den Fahrzeugen hat sich der ID.4 direkt an die Spitze gesetzt, obwohl er erst seit Ende März ausgeliefert wird.. Das MEB-SUV kam auf 37.292 Neuzulassungen, wird aber auch wie erwähnt in den USA und China ausgeliefert. Die 31.177 Exemplare des ID.3 sind hingegen alle in Europa unterwegs. Auf Rang drei mit weltweiten Auslieferungen folgt der Audi e-tron quattro (inklusive Sportback) mit 25.794 Fahrzeugen) vor dem Porsche Taycan (inklusive Cross Turismo) mit 19.822 Fahrzeugen. Die Top-5 auf Konzernebene schließt der e-Up mit 17.890 Fahrzeugen ab.
volkswagen-newsroom.com (Absatzzahlen), handelsblatt.com (China-Probleme)

3 Kommentare

zu „VW verkauft über 170.000 Elektroautos im ersten Halbjahr“
Gunnar
20.07.2021 um 15:47
Das Wachstum von Q1 zu Q2 ist schon ziemlich groß. Ganz so extrem wird der Sprung im Q3 aber nicht sein. Der ID4 und Enyaq sind schon im Markt. Der Q4 Etron wird sehr wahrscheinlich nicht die Zahlen seiner technischen Zwillinge erreichen und der Cubra Born kommt ja noch später. Ich tippe auf 130.000 in Q3.
Alex S.
21.07.2021 um 11:10
Schaut man sich die Zulassungszahlen in Deutschland an sieht man dass VW weiter sein Geschäft mit den dreckigen Verbrennern macht, die zusätzlich noch Gewicht von Batterie und E-Motor spazieren fahren, Diesel-Plug-in. Und der größte Teil dieser Verbrenner kommt aus Ländern, die keinen Platz für sozialversicherungspflichtige Arbeit in Deutschland haben. Schade für unsere Kinder und Enkel. Zudem unterstützt dieser Konzern weiterhin China und dessen Politik der Unterdrückung der Uiguren - unmenschlich. Dieser Konzern macht so weiter, obwohl solches Leid und solche Unterstützung der Unmenschlichkeit sich aus der Erfahrung der Geschichte des zweiten Weltkriegs verbietet. Schade für die Abwendung der Klimakatstrophe. Damit werden wir für unsere Kinder nicht den Weg für ein lebenswertes Leben auf einem gesunden Planeten bereiten. Solange es geht werden hier noch Verbrenner verkauft, die noch mehr Schaden auf diesem Planeten anrichten werden. Aber jeder Käufer kann ja selbst entscheiden, ob er ein umweltschädliches oder umweltfreundlicheres Produkt kauft.
Simon Saag
21.07.2021 um 15:16
Mit dem letzten Satz haben Sie Recht, ansonsten leider überwiegend Schwachsinn. Welche Diesel-PHEV verkaufen die denn (außer bei Lkw vielleicht)?

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