Surf Air Mobility bestellt 100 Hybrid-Cessna

Das kalifornische Unternehmen Surf Air Mobility hat bei Textron Aviation einen Kaufvertrag für 100 Cessna Grand Caravan EX geschlossen und sich Optionen für 50 weitere Exemplare gesichert. Beide Unternehmen wollen einen hybrid-elektrischen Antrieb für die Flugzeuge entwickeln und zulassen.

In Zusammenarbeit mit dem Hersteller Cessna selbst soll eine ergänzende Musterzulassung (STC) für den Umbau erreicht werden, wie Surf Air mitteilt. Da diese noch nicht vorliegt, wird der erste hybrid-elektrische Flug wohl noch etwas dauern. In der Folge soll der Antrieb auch anderen Betreibern zur Verfügung gestellt werden.

Die ersten Flugzeuge aus der Bestellung sollen zwar schon im zweiten Quartal 2022 ausgeliefert werden, allerdings werden diese noch über den konventionellen Antrieb mit PT6A-Propellerturbinen verfügen. Surf Air rechnet damit, dass erst ab 2024 Elektromotoren in die Cessna Grand Caravan verbaut werden – die bis dahin ausgelieferten Flugzeuge sollen nachgerüstet werden.

Betriebskosten und CO2-Emissionen sollen mit dem Hybridantrieb um rund 25 Prozent sinken, so Surf Air in einer Mitteilung. Aber: Es ist offenbar nicht geplant, die Flugzeuge am Boden mit Ökostrom zu laden. Daher sieht Surf Air in dem Verzicht auf Ladestationen einen Vorteil. „Da voraussichtlich keine Ladestationen erforderlich sind, sollte das Flugzeug sofort an mehr als 5.000 öffentlich genutzten Flughäfen in den USA einsatzbereit sein“ heißt es in der Mitteilung.

„Hybrid-elektrische Antriebe, die in großem Maßstab zum Nutzen der Umwelt und der Wirtschaft eingesetzt werden, sind ein wichtiger Bestandteil der Zukunft des Reisens“, sagt Ron Draper, CEO von Textron Aviation. „Die Zusammenarbeit mit Surf Air Mobility nutzt die einzigartigen Fähigkeiten der Cessna Grand Caravan sowohl im Passagier- als auch im Frachtbetrieb und zeigt die Anpassungsfähigkeit des Flugzeugs für innovative Missionen und Konfigurationen.“

Zudem geht Surf Air nach eigenen Angaben davon aus, dass nach dem Hybrid-Umbau in der Kabine noch neun Sitze zugelassen sein werden – statt bis zu 14 in der konventionell angetriebenen Grand Caravan.

Surf Air will mit seinem Netzwerk US-Flughäfen mit Kurzstrecken-Direktflügen verbinden. So soll eine „regionale Massentransportplattform“ geschaffen werden. „Wir wissen aus unserer Erfahrung, dass die Menschen nach schnelleren, erschwinglicheren und saubereren regionalen Reisen suchen“, sagt Sudhin Shahani, Mitbegründer und CEO von Surf Air Mobility. „Wir glauben, dass die deutliche Reduzierung der Emissionen dieser Flugzeugkategorie der größte Schritt sein wird, den wir in diesem Jahrzehnt in Richtung Dekarbonisierung unternehmen können.“
aerobuzz.de, businesswire.com (Mitteilung Surf Air Mobility), txtav.com (Mitteilung Textron Aviation)

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