Nürnberg: N-Ergie eröffnet Parkhaus mit 128 Ladepunkten
Der Nürnberger Energieversorger N-Ergie hat sein im Februar angekündigtes „Parkhaus der Zukunft“ eingeweiht. Das Gebäude bietet 128 Ladepunkte für E-Autos und ist für Mitarbeiterschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich. Umgesetzt wurde das Großprojekt von Ladeinfrastrukturspezialist Reev.
N-Ergie bezeichnet sein „elektrisches Parkhaus“ in Nürnberg-Sandreuth als größtes seiner Art in Franken und eines der größten in Bayern. Der Baubeginn datiert von Mai 2020. Für Planung, Umsetzung und den nun folgenden Betrieb hat sich der Energieversorger das Münchner Unternehmen Reev ins Boot geholt. Zusammen haben die Partner nach eigenen Angaben ein Projekt angepackt, das als Vorbild für künftige Quartiers-Parkhäuser dienen könnte.
Zum konkreten Aufbau des Parkhauses: Das Gebäude liegt auf dem Betriebsgelände der N-Ergie an der Sandreuthstraße auf Höhe der Einmündung zur Maybachstraße und kommt auf 14 Halbgeschossen auf insgesamt 338 Stellplätze. Von diesen sind wiederum 128 mit Ladepunkten des Typs eMH3 Wallboxen von ABL ausgestattet. Der Strom für die Elektrofahrzeuge wird direkt vor Ort gewonnen: Auf dem Dach des Parkhauses erzeugen Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 100 kWp Strom. Eine Pufferbatterie mit 100 kW Leistung und 112 kWh Speicherkapazität balanciert die regenerative Stromerzeugung und den Strombedarf aus.
Die Park- und Lademöglichkeiten können wie eingangs erwähnt von Mitarbeitern der N- Ergie aber auch öffentlich genutzt werden – unter anderem von Anwohnern und Pendlern. Reev kümmert sich um die Steuerung und Abrechnung der Ladevorgänge, ebenso um das gesamte Energiemanagement inklusive der PV-Anlage und des Batteriespeichers. Vor allem das Lastmanagement lohnt laut den Partnern eines genaueren Blicks. Denn die Last wird nicht nur über das ganze Gebäude hinweg betrachtet, sondern über einzelne Unterverteiler auch isoliert nach Halbgeschoss. Diese seien wiederum Ebenen-übergreifend miteinander gekoppelt, um bedarfsgerecht anzusteuern zu können, wie viel Strom auf welcher Parkebene gerade beansprucht und benötigt wird.
Eine Cloud-Software von Reev erlaubt es zudem, die gesamte Ladelösung aus der Ferne zu steuern. „Erweiterungen und Updates der Ladelösung können so flexibel und unkompliziert umgesetzt werden, womit das Projekt auf Jahrzehnte zukunftsfähig bleibt“, ist Energieversorger N-Ergie überzeugt. Die Einbindung weiterer Innovationen soll im Laufe der Zeit folgen. So schwebt den Initiatoren ein noch weiter digitalisiertes Nutzermanagement vor. Konkret soll künftig „ein eigens entwickeltes KI-System die Nutzerpriorisierung steuern“.
„Mit dem Parkhaus der Zukunft konnten wir nicht nur einen bedeutenden Schritt für die Mobilitätswende in unserer Metropolregion gehen, sondern auch Impulse setzen für die digitalisierte und vernetzte Zukunft der Mobilität“, äußert Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-Ergie. „In einem Projekt dieser Dimension müssen alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein. Besonders die elektrotechnische Konzeption ist komplex. Dementsprechend froh waren wir über die enge Zusammenarbeit mit den eMobility Experten von Reev.“
Das neue Parkhaus ist eines von zehn Parkhäusern in Nürnberg und Fürth, die im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von N-Ergie und Infra Fürth u.a. mit Ladeinfrastruktur ausgerüstet werden. Die kalkulierten Kosten für das Parkhaus gab N-Ergie bei Baubeginn Anfang 2020 mit ungefähr acht Millionen Euro an. In der aktuellen Mitteilung zur Eröffnung macht der Energieversorger keine Angaben zu den Investitionskosten.
Quelle: Infos per E-Mail
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