Hyundai und LGES bauen Batteriefabrik in Indonesien
Hyundai Motor und LG Energy Solution haben sich mit der Regierung von Indonesien auf den Bau einer Batteriezellenfabrik in Karawang nahe der Hauptstadt Jakarta verständigt. Die Fabrik soll im ersten Halbjahr 2024 mit einer Jahreskapazität von 10 GWh die Produktion aufnehmen.
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Gefertigt werden sollen dort laut der Ankündigung des südkoreanischen Autokonzerns NCMA-Batteriezellen für Modelle der E-GMP-Plattform von Hyundai und Kia. Die Fabrik soll Batteriezellen für über 150.000 Fahrzeuge pro Jahr herstellen. Der Bau der Gebäude soll noch in diesem Jahr beginnen und im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen sein. Im ersten Halbjahr 2024 soll dann die Serienproduktion starten.
Mit den Batterien aus der neuen Zellfabrik will Hyundai auch die Effizienz, Leistung und Sicherheit der Elektrofahrzeuge erhöhen, da die Batteriezellen für die Modelle von Hyundai und Kia optimiert werden sollen. Zudem werde das Werk dazu beitragen, „eine stabile Versorgung mit EV-Batterien zu einem wettbewerbsfähigen Preis für kommende BEV zu sichern“.
Offiziell wurde zwar nur eine Absichtserklärung zwischen den beiden koreanischen Unternehmen und der indonesischen Regierung unterzeichnet, die Pläne sind aber bereits konkreter: Die Hyundai Motor Group und LG Energy Solution wollen 1,1 Milliarden US-Dollar (rund 930 Millionen Euro) in das Werk investieren. An dem noch zu gründenden Joint Venture, welches das Werk betreiben soll, wollen die beiden Partner jeweils 50 Prozent der Anteile halten.
„Die indonesische Regierung erklärt sich bereit, verschiedene Anreize und Belohnungen anzubieten, um den stabilen Betrieb der Anlage zu unterstützen“, heißt es in der Mitteilung von Hyundai. Genauer beschreiben oder gar beziffert werden die Subventionen aber nicht.
Karawang liegt in der Nähe der heutigen indonesischen Hauptstadt Jakarta. „Dank der gut ausgebauten Verkehrsnetze von Karawang, einschließlich Flughäfen, Häfen und Autobahnen, hat die Stadt die Entwicklung mehrerer großer Industriekomplexe in verschiedenen Branchen wie Automobil, Elektronik, Logistik, Baustoffe und andere angezogen“, schreibt Hyundai über den gewählten Standort.
Dass in Indonesien eine Batteriezellfabrik entstehen wird – auch mit Beteiligung von LGES – hatte sich abgezeichnet. Indonesien zählt zu den wichtigsten Nickel-Produzenten (rund ein Viertel der globalen Vorkommen befinden sich dort) und will darauf aufbauend eine verarbeitende Industrie errichten – mit Batterien und Elektroautos. In den vergangenen Jahren wurden hierfür immer wieder internationale Hersteller gelockt, 2019 gab es entsprechende Zusagen von Toyota und Hyundai – aber jeweils für Fahrzeugwerke.
In diesem Mai berichtete Reuters dann unter Berufung auf entsprechende Angaben des indonesischen Investitionsministers, dass LG Energy Solution eine 1,2 Milliarden Dollar teure Batteriefabrik in der indonesischen Großstadt Bekasi östlich von Jakarta bauen werde. Als anfängliche Kapazität wurden ebenfalls 10 GWh genannt, als Partner jedoch die staatliche Indonesia Battery Corporation (IBC). Da LG und Indonesien ein größeres Investitionsabkommen von umgerechnet acht Milliarden Euro geschlossen haben, könnte diese Fabrik zusätzlich zu dem Joint Venture von LGES und Hyundai entstehen.
Bei der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in der Zentrale von LGES war neben LGES-CEO Jong Hyun Kim auch Sung Hwan Cho, Präsident und CEO von Hyundai Mobis, anwesend – die indonesischen Vertreter waren virtuell zugeschaltet. In der Mitteilung sind keine Zitate der Manager enthalten.
Das Verhältnis der beiden koreanischen Konzerne hatte zuletzt etwas gelitten. Bei dem Rückruf des Hyundai Kona Electric wegen möglichen Batteriebränden schoben sich die beiden Partner lange Zeit gegenseitig die Verantwortung zu. Am Ende übernahm LGES die Mehrheit der Kosten für die weltweite Rückrufaktion.
Update 15.09.2021: Die Hyundai Motor Group und LG Energy Solution haben nun den Grundstein für ihre Ende Juli angekündigte Batteriezellen-Fabrik in Indonesien gelegt. Das Werk in Karawang nahe der Hauptstadt Jakarta soll im ersten Halbjahr 2024 mit einer Jahreskapazität von 10 GWh die Produktion aufnehmen. Weitere Angaben zu der Anlage, die über die bekannten Informationen aus dem Juli hinausgehen, macht Hyundai in der Mitteilung nur wenige. So wird etwa bestätigt, dass die Anlage je nach Bedarf auf bis zu 30 GWh erweitert werden könne.
„Die Hyundai Motor Group konzentriert ihre Fähigkeiten darauf, ein weltweit führendes Unternehmen auf dem EV-Markt zu werden, was der Schlüssel zur Sicherung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit ist. Das Werk ist ein Teil dieser Bemühungen“, sagte Euisun Chung, Vorsitzender der Hyundai Motor Group, bei der digital abgehaltenen Zeremonie zur Grundsteinlegung. „Ausgehend von dieser Anlage wird ein EV-Ökosystem in Indonesien mit der Entwicklung verschiedener verwandter Industrien erfolgreich etabliert.“
hyundai.com, hyundai.com (Update)
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