Baut Rivian sein Europa-Werk nahe Bristol?

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Rivian verhandelt laut einem Medienbericht seit einigen Wochen mit der britischen Regierung über den Bau eines Werks in der Nähe von Bristol. Die Gespräche seien aber noch nicht weit fortgeschritten.

Das berichtet „Sky News“ unter Berufung auf Branchenkreise. Demnach soll das US-Unternehmen einen 250 Hektar großen Campus namens „Gravity“ als möglichen Standort identifiziert haben. Nähere Angaben zu dem geplanten Werk und den möglichen Umfängen werden in dem Artikel aber nicht genannt.

Der Industriepark „Gravity“ beschreibt sich selbst als „Blaupause für eine intelligentere, sauberere Zukunft“. Der Campus bietet Unternehmen die Möglichkeit, Gebäude und Grundstücke zu kaufen oder zu mieten. Der Industriepark liegt südlich von Bristol nahe des Bristol Channels und ist mit der Autobahn M5 angebunden. Die Betreiber haben Pläne, die Bahninfrastruktur rund um den Standort wieder zu beleben – geschehen ist das offenbar noch nicht.

Die Quellen verweisen aber auf das frühe Stadium der Gespräche, die aber seitens der britischen Regierung offenbar bereits auf Minister-Ebene geführt werden sollen. Mögliche alternative Standorte für das von Rivian geplante Europa-Werk seien in Deutschland und den Niederlanden. In früheren Berichten zu dem möglichen Europa-Werk wurde auch Ungarn als potenzieller Standort genannt.

Sollte sich Rivian für das Vereinigte Königreich entscheiden, würde das Unternehmen „weit über eine Milliarde Pfund“ (umgerechnet rund 1,17 Milliarden Euro) an dem Standort investieren. „Sky News“ sieht bei einer positiven Entscheidung einen „weiteren großen Schub für den Automobilsektor des Landes“ – nachdem kürzlich bereits Nissan und der Vauxhall-Eigentümer Stellantis kürzlich bestätigt hatten, ihre britischen Werke weiter betreiben und für die Elektromobilität umbauen zu wollen.

Laut dem derzeitigen Stand unterscheiden sich die Europa-Pläne aber von jenen für das zweite US-Werk von Rivian. Im Rahmen des „Project Tera“ plant Rivian wie berichtet ein kombiniertes Werk mit Fahrzeug- und Batteriezellproduktion. Wie „Sky News“ nun schreibt, sollen sich die Gespräche für das mögliche Werk nahe Bristol „eher auf eine Anlage zur Herstellung von Rivian-Fahrzeugen als auf die Batterien konzentrieren“ – es sei aber möglich, dass sich die Verhandlungen „noch in Richtung einer Gigafactory verlagern könnten“.

Derzeit verfügt Rivian Automotive über eine Produktionsstätte in den USA: 2017 hatte das Unternehmen ein ehemaliges Mitsubishi-Werk in Normal im US-Bundesstaat Illinois gekauft. Dort werden die E-Transporter für Amazon sowie die beiden Debüt-Modelle R1S und R1T montiert.

Welche Modelle in dem Europa-Werk gebaut werden sollen, ist noch nicht bekannt. Rivian will ab Anfang 2022 seine Fahrzeuge auch in Europa ausliefern, zunächst aber wohl noch aus US-Produktion. Zu kleineren Modellen für Europa und China gibt es bereits länger Gerüchte, aber noch keine offizielle Ankündigung. Bekannt ist aber, dass sich Rivian die Namensrechte für weitere Modelle gesichert hat.
news.sky.com

 

1 Kommentar

zu „Baut Rivian sein Europa-Werk nahe Bristol?“
BEV
02.08.2021 um 09:39
Das wird noch spannend, für Europa müsste dann auch gleich ein kleineres Fahrzeug auf den Markt kommen.

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