Nissan und Envision AESC planen Batteriefabrik in Japan
Nissan und Envision AESC planen laut einem Agenturbericht eine weitere Batteriefabrik, diesmal in Japan. Dort werden auch erste Daten zu Standort und Produktionskapazität genannt. Die Pläne sollen aber noch diese Woche, konkret am Mittwoch, offiziell vorgestellt werden.
Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf ein der Nachrichtenagentur vorliegendes Dokument.. Die Batteriefabrik in der Präfektur Ibaraki nördlich von Tokio soll mit 2023 mit einer Jahreskapazität von 6 GWh in Betrieb gehen und innerhalb von fünf Jahren auf 18 GWh erweitert werden. Die anfängliche Investition wird mit 50 Milliarden Yen (384 Millionen Euro) angegeben, die Kosten für den Ausbau auf die 18 GWh sollen nochmals bei 50 Milliarden Yen liegen. Entsprechende Gerüchte gab es bereits Ende Mai.
Nissan verfolgt laut Bloomberg eine ähnliche Strategie wie Allianz-Partner Renault: Man sei bestrebt, die Batterieentwicklung genau im Auge zu behalten und wolle sich den Zugang zu der so wichtigen Komponente sichern, zitiert Bloomberg eine mit den Vorgängen vertraute Person. Deshalb suche Nissan nach Möglichkeiten, seineKooperation mit Envision AESC zu vertiefen – womöglich auch mit dem Ausbau seiner Beteiligung.
Für den chinesischen Batteriehersteller Envision AESC ist es die dritte Batteriefabrik, die innerhalb weniger Wochen mit einem Unternehmen der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz angekündigt wird. Im Juni wurde bekannt, dass die Chinesen für Renault eine Batteriefabrik nahe deren nordfranzösischen Werk Douai bauen – die Zellen sollen unter anderem im neuen Renault 5 eingesetzt werden. Envision AESC soll der Lieferant für die preiswerteren Zellen werden, die Renault in seinen Modellen im A- und B-Segment verbauen will.
Anfang Juli wurde zudem eine gemeinsame Batteriefabrik mit Nissan im englischen Sunderland bestätigt. Dieses Werk fällt größer aus als jenes in Ibaraki: Anfangs sind 9 GWh geplant, bis 2030 sollen es 25 GWh werden – später womöglich sogar bis zu 35 GWh. Die in Sunderland produzierten Batterien sollen unter anderem im direkt benachbarten Fahrzeugwerk von Nissan verbaut werden, dort soll unter anderem ein E-Crossover auf Basis der CMF-EV-Plattform gebaut werden.
Das neue Werk in Sunderland und die Fabrik in Ibaraki sind nicht die ersten Berührungspunkte von Nissan und Envision. Die Japaner hatten anfangs selbst in die Batteriezellproduktion für ihre Elektromodelle investiert, trennte sich aber nach einem Strategiewechsel von seiner Batterietochter AESC – 2018 wurde diese an Envision verkauft und in Envision AESC umbenannt. Nissan hält hier noch eine Minderheitsbeteiligung.
Envision AESC unterhält seitdem die Anlage in Sunderland, betreibt aber auch Anlagen in Japan und den Vereinigten Staaten. Die jährliche Produktionskapazität summiert sich laut Unternehmensangaben auf 7,5 GWh – 3 GWh im US-Bundesstaat Tennessee, 2,6 GWh im japanischen Kanagawa und 1,9 GWh im britischen Sunderland. Außerdem hat AESC Envision 2019 mit dem Bau eines Werks im chinesischen Wuxi begonnen, das über eine Jahreskapazität von 20 GWh verfügen soll.
bloombergquint.com
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