MEB-Einsteigsmodelle von Volkswagen ab 2024?
Volkswagen könnte laut einem Medienbericht seine ersten MEB-Kleinwagen 2024 auf den Markt bringen – anders als bisher vermutet soll demnach aber kein Seat oder VW, sondern ein Kleinwagen von Skoda den Anfang machen.
In der „Automobilwoche“ nennt der Journalist Georg Kacher bereits mögliche Modellnamen: Mitte 2024 soll laut seinen Informationen der Skoda Elroq den Anfang machen, Anfang 2025 soll der Seat Acandra folgen, später im Jahr 2025 dann ein VW ID.1 genanntes Modell.
Bei dem Skoda Elroq soll es sich um ein Fahrzeug „im Stil des Audi A1 Citycarver“ handeln, so Kacher. Unter dieser Bezeichnung verkauft Audi eine etwas höhergelegte Version des A1, ohne jedoch ein Crossover oder Mini-SUV zu sein. Für ein solches Format dürften sich laut dem bericht VW und Seat entscheiden, hier wird ein CUV im Stil des in Brasilien gebauten Verbrenner-Modells VW Taigo als Vorbild genannt. Ein VW ID.2 als „urban hatchback“ soll erst 2027 folgen.
Die „Small EV“ sollen zwar noch grundsätzlich auf dem MEB aufbauen (die neue Plattform SSP läuft erst 2026 an), werden aber im Vergleich zu dem heutigen Stand des ID.3 und ID.4 um das Betriebssystem 1.1 aufgewertet. Bei der Hardware – und damit den Batterien – sollen die E-Kleinwagen aber noch auf den aktuellen Entwicklungsstand zurückgreifen.
Offen ist aber, wie groß die MEB-Kleinwagen tatsächlich ausfallen werden, hierzu macht Kacher in dem Artikel keine Angaben. Zum Vergleich: Die genannten Vorbilder Audi A1 Citycarver und VW Taigo sind 4,05 Meter bzw. 4,27 Meter lang – und sind damit wohl eine Klasse über den derzeit beliebten E-Kleinwagen wie dem VW e-Up und seinen Schwestermodellen angesiedelt.
Als möglichen Einstiegspreis für die „Small EV Family“ werden 19.000 Euro genannt. Die finale Freigabe der Modelle soll aber noch nicht erfolgt sein. Als Favoriten für die Produktion werden offenbar die Seat-Werke Martorell und Pamplona gehandelt.
Dass Seat in Martorell E-Autos bauen will, ist keine Überraschung: Im März hatte die spanische VW-Marke angekündigt, ab 2025 in seinem Stammwerk 500.000 E-Autos pro Jahr bauen zu wollen. Das „urbane Elektrofahrzeug“, bei dem es sich um das von Kacher als Acandra bezeichnete Modell handeln könnte, soll laut den damaligen Angaben zwischen 20.000 und 25.000 Euro kosten.
Was in dem Bericht der „Automobilwoche“ überrascht: Die Entwicklungshoheit soll nun bei Skoda liegen, weshalb auch der Elroq als erstes Modell kommen soll. Die Entwicklung der E-Kleinwagen zieht sich bekanntlich seit Jahren: Zunächst sollte Seat den E-Kleinwagen für den Konzern entwickeln, dann soll Wolfsburg das Projekt angeblich an sich gezogen haben. Gemäß den Gerüchten aus dem vergangenen Winter soll inzwischen die chinesische Tochter Volkswagen Anhui (das Joint Venture mit JAC) den Kleinwagen entwickeln. Demnach solle die Produktion eines VW-Kleinwagens und eines Ablegers von Seat/Cupra zunächst in China starten, bevor sie dann 2025 in Martorell gebaut werden.
Volkswagen Anhui wird in dem aktuellen Artikel nicht erwähnt. Auch Seat hatte im März noch angegeben, nicht nur Elektrofahrzeuge produzieren, „sondern auch deren Entwicklung für den Volkswagen Konzern leiten“ zu wollen.
automobilwoche.de
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