Vulcan Energy will an die Frankfurter Börse
Der deutsch-australische Lithium-Förderer Vulcan Energy plant eine Doppelnotierung an der Börse in Australien und Deutschland. Mit der angestrebten Aufnahme in den Prime Standard der Frankfurter Börse will das Unternehmen für europäische Investoren attraktiver werden.
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Bisher ist Vulcan Energy nur in Australien an der Börse gelistet. Die zusätzliche Börsennotierung in Deutschland soll laut Unternehmenschef Francis Wedin dabei helfen, „das internationale Engagement des Unternehmens zu erweitern“.
Vulcan Energy – genauer gesagt die deutsche Tochter Vulkan Energie Ressourcen GmbH – will wie berichtet im Oberrheingraben Lithium gewinnen. Dabei soll Lithiumhydroxid aus Thermalwasser von Geothermie-Anlagen gefiltert werden. Im Geothermiekraftwerk Insheim arbeitet Vulcan Energy mit den Pfalzwerken zusammen.
Ende 2021 soll die erste Pilotanlage in Betrieb gehen. Laut Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus dem Sommer 2020 enthält das Tiefenwasser in dieser Region zwischen 200 und 400 Milligramm Lithium pro Liter – und damit vergleichbare Werte zu einigen Salzseen in Südamerika.
Der Finanzbedarf, um von der Pilotanlage zur ersten Stufe der kommerziellen Produktion (15.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr) zu kommen, liegt laut früheren Angaben bei 700 Millionen Euro. Der Ausbau auf die zweite Stufe ab 2025 mit einer Jahreskapazität von zusätzlichen 25.000 Tonnen soll weitere 400 Millionen Euro kosten. Dann könnte Vulcan insgesamt 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid gewinnen.
Vulcan strebt den Start der kommerziellen Lithium-Gewinnung in Deutschland für das Jahr 2024 an. Abnehmer hat das Startup bereits: Kürzlich wurden zwei Lieferverträge mit Renault und dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution geschlossen. LGES will bereits ab dem Produktionsstart Mitte 2024 Lithium von Vulcan Energy beziehen, der französische Autokonzern ab 2026.
Update 20.01.2022: Der deutsch-australische Lithium-Förderer Vulcan Energy hat nun wie angekündigt die doppelte Börsennotierung an der Frankfurter Wertpapierbörse (FSE) beantragt. Das Unternehmen wird im Marktsegment Prime Standard gelistet und kann im Februar 2022 dort offiziell gehandelt werden. Vulcan Energy bleibt weiterhin an der Börse in Sydney notiert.
Mit der Doppelnotierung reagiert das Unternehmen nach eigenen Angaben auf den wachsenden E-Mobilitätsmarkt, den zunehmenden Rohstoffbedarf in Europa sowie „auf die steigende Nachfrage nach Investitionen in Vulcan’s Zero Carbon Lithium-Projekt“. Mit der Notierung an der Frankfurter Börse will Vulcan europäischen und internationalen Investoren die Möglichkeit bieten, in das Unternehmen und das Projekt – die Lithium-Förderung im Oberrheingraben – zu investieren.
„Über 90 Prozent unseres Teams ist in Deutschland ansässig. Die Börsennotierung an der FSE ist ein wichtiger Schritt, um unsere europäische Investorenbasis und unser internationales Engagement zu erweitern und gleichzeitig die öffentliche Akzeptanz unseres Projekts im Oberrheintal zu fördern“, so Francis Wedin, Geschäftsführer von Vulcan.
Update 15.02.2022: Der deutsch-australische Lithium-Förderer Vulcan Energy ist am Mittwoch an der Frankfurter Börse gestartet, nachdem das Unternehmen laut einer Mitteilung am 8. Februar die Genehmigung für die Doppelnotierung erhalten hat. Die Stammaktie des Unternehmens kann an der FSE unter dem Aktienkürzel „VUL“ gehandelt werden. Vulcan Energy bleibt zudem weiterhin an der Börse in Sydney notiert.
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