Wave plant induktives Ladesystem im Megawatt-Bereich
Das US-Unternehmen Wave (Wireless Advanced Vehicle Electrification), eine Tochter von Ideanomics, entwickelt induktive Ladesysteme für elektrische Nutzfahrzeuge. Für künftige Entwicklungen plant Wave mit 500 und 1.000 kW Ladeleistung – und nimmt dabei explizit Bezug auf den Tesla Semi.
Das System von Wave wird schon von mehreren Elektrobus-Betrieben in den USA genutzt und bietet derzeit eine Ladeleistung von bis zu 250 kW. Nach Angaben aus einem kürzlich veröffentlichten Dokument sollen daraus künftig 500 kW und dann 1.000 kW werden. Das Dokument einer Ausschreibung des US-Energieministeriums wurde bei Twitter veröffentlicht. Ein Zeitrahmen, bis wann die 500 kW oder die 1.000 kW Ladeleistung erreicht werden sollen, ist nicht bekannt.
Damit entsprechen die von Wave geplanten Ausbaustufen relativ genau der Größenordnung, die Tesla für die Megacharger anpeilt. Viel mehr als die maximale Ladeleistung von 1 MW ist für die geplanten Tesla-Ladestationen für den Semi aber nicht bekannt – sie werden aber wohl kabelgebunden sein.
Wave will die Erhöhung der Ladeleistung seines 250-kW-Systems durch eine neue Elektronik und ein neues Design der Spule erreichen. Infrastrukturseitig soll eine große Primärspule in den Boden eingelassen werden, die Empfänger-Platte am Unterboden des Fahrzeugs soll bis zu 25 Zentimeter entfernt sein. Angaben zum Wirkungsgrad bei diesem Luftspalt sind nicht bekannt.
Dass die Ladeleistungen für Langstrecken-E-Lkw in diese Größenordnung vorstoßen werden, ist laut Wave klar. Dazu beruft sich das Unternehmen auf Angaben, die Tesla zu dem Semi gemacht hat. „Das Tesla Semi-Konzeptdesign hat die größte angekündigte Reichweite von 500 Meilen (805 Kilometer) mit einer Zielladung von 80 Prozent in 30 Minuten“, schreibt Wave und rechnet vor: „Das Batteriepaket wird auf mindestens 800 kWh geschätzt (wahrscheinlich viel höher, um die Volllast und alle Bedingungen abzudecken) und muss eine Zielladerate von etwa 1,5 MW haben.“
In der Mobilitätsbranche arbeiten einige Unternehmen an induktiven Ladelösungen, meist liegen die Ladeleistungen aber eher im Bereich eines AC-Ladevorgangs – in der Masse durchgesetzt hat sich die induktive Ladetechnik noch nicht. Tesvolt hatte Anfang Juli nach dem Einstieg bei dem Spezialisten Stercom angekündigt, mittelfristig „induktives Supercharging mit bis zu 200 Kilowatt Ladeleistung“ ermöglichen zu wollen.
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