Fastned steigert Umsatz im ersten Halbjahr um 63 Prozent
Der niederländische Schnelllade-Anbieter Fastned hat seine Halbjahreszahlen veröffentlicht. Das Unternehmen gibt an, die „starken Verkäufe von Elektrofahrzeugen“ zu spüren: Mit einem Umsatz von 4,4 Millionen Euro aus den Ladevorgängen stieg diese Kennziffer gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 63 Prozent.
Bei dem Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass vor allem das zweite Quartal 2020 stark von den Corona-Maßnahmen beeinflusst war. Die verkaufte Energiemenge lag im Q2 2020 in etwa auf dem Niveau des Q2 2019 – ein deutlicher Einbruch im Vergleich zum Q1 2020. Seitdem haben sich die Werte deutlich verbessert, im Q2 2021 konnte Fastned mehr Ladestrom verkaufen als je zuvor.
Im ersten Halbjahr 2021 wurden in 417.000 Ladevorgängen (+53 Prozent) insgesamt 7,6 GWh erneuerbare Energie geliefert, wie Fastned mitteilt. Das entspricht im Schnitt18,2 kWh pro Ladevorgang. Damit konnten die Niederländer erwähnte 4,4 Millionen Euro Umsatz erzeugen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 ein Plus von 63 Prozent. Für das zweite Quartal gibt Fastned ein Umsatzwachstum von 141 Prozent an.
Das operative EBITDA – also das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen aus dem operativen Geschäft – stieg um 129 Prozent im Vergleich zum H1 2020. „Das operative EBITDA wuchs stärker als der Umsatz, was die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells von Fastned verdeutlicht“, schreibt das Unternehmen dazu. Beim bereinigten Ergebnis stand unterm Strich ein Nettoverlust von 7,7 Millionen Euro.
„Wir haben in der ersten Hälfte des Jahres 2021 viele Fortschritte gemacht, viele großartige Mitarbeiter eingestellt, um unsere Organisation zu vergrößern und das Bautempo zu beschleunigen“, sagt Fastned-CEO Michiel Langezaal. Der Nettoverlust entspreche „in diesem Stadium der BEV-Einführung den Erwartungen“, so das Unternehmen. Nach einer Kapitalerhöhung im März liegt das Eigenkapital bei 118 Millionen Euro.
Ende Juli verfügte das Unternehmen nach eigenen Angaben über 143 Stationen mit 544 Säulen, im ersten Halbjahr kamen 12 Standorte hinzu. Zudem wurden an bestehenden Standorte weitere Ladesäulen aufgebaut, womit im ersten Halbjahr insgesamt 80 Säulen mit 150 bis 300 kW Ladeleistung hinzukamen. Statt über durchschnittlich 3,0 Säulen je Station im H1 2020 verfügt jeder Ladepark nun im Schnitt über 3,8 Ladesäulen. Da im Juli fünf weitere Fastned-Stationen eröffnet wurden (unter anderem nahe Schweinfurt), gibt es inzwischen 148 Ladeparks des Unternehmens.
Im laufenden Jahr will Fastned das Bautempo erhöhen und geht nun für das Gesamtjahr von 45 neuen Ladeparks anstelle von bisher 40 Stationen aus. Unter anderem soll das erste Schnelllade-Hub an einer französischen Autobahn hinzukommen. Wird dieser Plan eingehalten, könnte das Unternehmen Ende Dezember über 175 aktive Standorte verfügen.
In der Mitteilung gab Fastned außerdem bekannt, dass Niels Korthals Altes (CCO und bisheriger Leiter der Finanzierungsabteilung) das Unternehmen zum Jahresende verlassen will – nachdem ein Nachfolger gefunden ist. Altes ist seit acht Jahren für Fastned tätig. „Es ist ein aufregendes Umfeld, aber auch eines, das meinen guten Freund und Kollegen Niels zu der Entscheidung gebracht hat, dass es für ihn an der Zeit ist, weiterzuziehen, da die Startphase eher sein Sweet Spot ist als die Skalierungsphase“, sagt Langezaal. „Ich blicke mit Dankbarkeit und Bewunderung auf das zurück, was er bei Fastned erreicht hat, und ich werde ihn aufrichtig vermissen.“
fastnedcharging.com
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