Foxconn plant E-Auto-Werke in Thailand und den USA

Der Auftragsfertiger Foxconn plant, 2022 in den USA und Thailand Fabriken für Elektroautos zu bauen – die Fertigung soll 2023 anlaufen. Später könnten auch Werke in Europa entstehen.

Das gab das Unternehmen in einer Telefonkonferenz für Investoren mit. Laut Foxconn-CEO Liu Young-way befinde sich Hon Hai, wie der Konzern eigentlich heißt, in Gesprächen über mögliche Standorte für Werke in Europa. Es wurden aber weder die in der Diskussion befindlichen Regionen in Europa noch die Standorte der Werke in den USA und Thailand genannt.

In dem US-Werk will Foxconn unter anderem die Fahrzeuge für Fisker bauen – beide Unternehmen hatten im Februar eine Kooperation zum sogenannten „Project Pear“ bekannt gegeben, in dessen Rahmen ein „neuartiges Fahrzeug“ entstehen soll. Die Fertigung soll hier bis Ende 2023 anlaufen.

Während Foxconn wie erwähnt keine möglichen Standorte nannte, will die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ erfahren haben, dass das Unternehmen in Gesprächen mit drei US-Bundesstaaten sei. Darunter sei auch Wisconsin. In Wisconsin verfügt Foxconn bereits über eine Elektronik-Fabrik, die gemäß der Ankündigung 13.000 Arbeitsplätze schaffen sollte – das Projekt wurde unter Ex-Präsident Donald Trump angekündigt und sollte Investitonen von zehn Milliarden Dollar in die Region bringen.. Wie Reuters im April berichtete, sind bisher aber nur 1.454 Menschen dort angestellt, da Foxconn das Projekt stark zusammengekürzt habe. Möglicherweise könnte die bestehende Anlage auch die Elektroauto-Produktion aufnehmen.

Die Fabrik in Thailand soll im Rahmen eines Joint Ventures mit dem Ölkonzern PTT gebaut werden, wie Foxconn mitteilt – seit Anfang Juni entwickeln Foxconn und PTT bereits eine gemeinsame Elektroauto-Plattform. Laut CEO Liu sollen in dem Werk bis zu 200.000 Autos gebaut werden. Für welche Kunden diese Fahrzeuge gedacht sind, gab Liu aber nicht an. Sie sollen zunächst für den lokalen Markt gebaut werden – Thailand will ab 2035 keine neuen Verbrenner zulassen – und erst später in andere südostasiatische Länder exportiert werden.

Zu den Europa-Plänen sind kaum weitere Details bekannt. Liu gab in der Konferenz lediglich an, dass die Überlegungen Teil der globalen Elektroauto-Strategie seien. Es gibt zwar bereits eine Kooperation mit dem Stellantis-Konzern, dabei geht es aber um die Entwicklung digitaler Dienste und Infotainment-Systeme – also um das Foxconn-Knowhow in der Unterhaltungselektronik. Eine Fahrzeugfertigung ist nicht Teil dieser Kooperation.

Foxconn ist der weltgrößte Elektronik-Hersteller und fertigt unter anderem im Auftrag von Apple das iPhone. Inzwischen will der Konzern aber von der reinen Unterhaltungselektronik unabhängiger werden und baut die E-Auto-Fertigung als weiteres Standbein auf, da in den Fahrzeugen auch viel Knowhow aus der Consumer Electronics eingesetzt werden kann. Im vergangenen Jahr hatte Foxconn seine eigene Elektroauto-Plattform MIH vorgestellt.
heise.de, yahoo.com

1 Kommentar

zu „Foxconn plant E-Auto-Werke in Thailand und den USA“
David
14.08.2021 um 18:37
Da hätte Apple ja sein Auftragsfertiger. Habe nur den Eindruck, sie vertrauen denen in Sachen Auto nicht so richtig. Ich denke, zurecht. Ein Auto ist ein komplexes Produkt, das hat ja auch schon eine amerikanische Firma gemerkt, die alles per Software ota lösen wollte.

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