Akasol nimmt Europas größte Fabrik für Nutzfahrzeug-Batteriesysteme in Betrieb
Der Batteriesystem-Hersteller Akasol hat offiziell seine Gigafactory 1 am Stammsitz im hessischen Darmstadt in Betrieb genommen. Die Fertigungslinien bieten eine Produktionskapazität von derzeit einer Gigawattstunde. Der Ausbau auf angrenzende Flächen ist aber bereits geplant – auf bis zu 5 GWh pro Jahr. Genug für 10.000 elektrische Busse und Lkw.
Die Produktion in der Gigafactory 1 läuft aber bereits eine Weile: Akasol hatte den neuen Stammsitz bereits im Oktober 2020 bezogen und die Fertigung aufgenommen – mit anfänglich einer GWh. Eine feierliche Eröffnung der Anlage fand aber aufgrund der Pandemie-bedingten Beschränkungen im vergangenen Herbst noch nicht statt.
Bei der Eröffnungsfeier war unter anderem der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir unter den 160 Gästen, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sprach ein Video-Grußwort. „Mit der neuen Gigafactory in Darmstadt leistet die Akasol AG einen entscheidenden Beitrag zur CO2-Reduzierung im ÖPNV und in der Logistik“, sagt Altmaier. „Solch innovative Unternehmen helfen dabei, dass wir unsere ambitionierten Klimaziele erreichen – und schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland.“
Akasol-CEO Sven Schulz sprach von einem „bedeutender Meilenstein in unserer Unternehmenshistorie“. 100 Millionen Euro hat das Unternehmen an dem Standort nach eigenen Angaben investiert. „Hier in Darmstadt produzieren wir in einer hochautomatisierten und äußerst fortschrittlichen Produktionsstätte leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriemodule und -systeme, die ein wichtiger Schlüssel in der Verkehrs- und Energiewende sind“, so Schulz. „Die Weichen sind nun gestellt, um unser Wachstum als Innovationstreiber in der Elektromobilität noch dynamischer fortzusetzen.“
Mit der Erweiterung um neue Produktionslinien soll in 2022 eine Kapazität von den erwähnten 2,5 GWh erreicht werden, je nach Kundenbedarf sollen bis zu fünf Gigawattstunden möglich sein. Die Zellen, die Akasol zu Modulen und Packs montiert und mit Steuerungen sowie Kühlsystemen ausstattet, stammen unter anderem von Samsung SDI. In der vollen Ausbaustufe wäre das Werk laut Akasol der „mit Abstand größte Produktionsstandort für Li-Ionen-Batteriesysteme in Nutzfahrzeuganwendungen in Europa“. Aus Darmstadt könnten dann Batteriesysteme für mehr als 10.000 Nutzfahrzeuge pro Jahr kommen. Kunden nennt Akasol traditionell nicht, bekanntlich beliefert das Unternehmen aber etwa den belgischen Bushersteller Van Hool oder die schwedische Volvo Group.
Der 20.000 Quadratmeter große Akasol-Campus liegt im Südwesten Darmstadts. Neben der 15.000 Quadratmeter großen zweigeschossigen Produktions-, Montage- und Logistikhalle befindet sich auch ein Test- und Validierungszentrum zur Prüfung von Zellen, Modulen und Systemen auf dem Gelände. In den Büroräumen des 7.500 Quadratmeter großen Headquarters, gleich neben der Produktionshalle, sind die bis zu 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Produkt- und Projektmanagement sowie Einkauf und Verwaltung angesiedelt. Ganz in der Nähe hat auch der Öko-Lebensmittelhändler Alnatura seine Zentrale.
„Uns liegt es am Herzen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im neuen Headquarter eine moderne und attraktive Arbeitsumgebung zu bieten, die sowohl das persönliche Wohlbefinden als auch den Wissensaustausch fördert“, sagt Carsten Bovenschen, CFO und Personalvorstand des Unternehmens. „Unser Campus verfügt über eine nachhaltige Energieversorgung und eine Produktions- und Testumgebung nach höchsten Qualitätsstandards. Mit dieser Investition legen wir den Grundstein für unser weiteres Wachstum und den langfristigen Geschäftserfolg im rasanten Wachstumsmarkt Elektromobilität.“ Eine 600 kWp-Solaranlage speist die Produktionsstätte und Büroräume sowie auch Hessens größten Ladesäulenpark für Elektrofahrzeuge mit über 60 Ladesäulen mit Sonnenstrom.
fr.de, tagesschau.de, bild.de, akasol.com
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