Faurecia übernimmt Mehrheit bei Hella
Der französische Automobilzulieferer Faurecia hat 60 Prozent der Aktien des deutschen Licht- und Elektronikspezialist Hella übernommen. Gemeinsam soll die Marktposition insbesondere in zentralen Wachstumsfeldern wie der Elektromobilität ausgebaut werden.
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Faurecia und Hella werden durch Zusammenschluss ihrer Aktivitäten zum siebtgrößten Automobilzulieferer weltweit aufsteigen. Nach der Übernahme von 60 Prozent der Anteile haben die Franzosen angekündigt, zum Preis von 60,96 Euro je Aktie auch die restlichen Anteile übernehmen zu wollen. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben und wird für Anfang 2022 erwartet, wie Hella mitteilt.
Bei der Elektromobilität bringt Hella sein Portfolio in den Bereichen Batterie- und Lenkungselektronik ein, während Faurecia Wasserstoff-Lösungen und Speichersysteme beisteuert.
Laut Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung, passen beide Unternehmen „sehr gut zusammen“. Das gilt insbesondere mit Blick auf Produktspektrum und Marktabdeckung. Zudem legen beide Partner hohen Wert auf konsequente Kundenorientierung, operative Exzellenz und Technologieführerschaft“, so Breidenbach. „Von daher ist es naheliegend, dass wir unsere Kräfte bündeln, um die Zukunft der Mobilität in vorderster Reihe gemeinsam voranzutreiben. Mit Faurecia an unserer Seite werden wir diesbezüglich noch mehr Möglichkeiten haben als bisher.“
Hintergrund der Transaktion ist neben den Synergien aber auch, dass der Familienpoolvertrag der bisherigen Eigentümer bald ausläuft. „Wir nehmen als Familiengesellschafter unsere unternehmerische Verantwortung für Hella wahr, indem wir frühzeitig vor Auslaufen unseres Familienpoolvertrags das Unternehmen Hella in neue Hände geben und damit seine strategische Positionierung weiter verbessern – zum Wohl von Hella und ihrer 36.000 Mitarbeiter“, sagt Jürgen Behrend, Leiter des Pools der Familiengesellschafter, laut der Mitteilung.
„Unsere beiden hoch-qualifizierten Teams arbeiten seit Ende 2018 eng zusammen und haben Ihre Kooperationsfähigkeit unter Beweis gestellt. Gemeinsam werden wir den entscheidenden Vorsprung haben, um von den strategischen Treibern zu profitieren, die die Automobilindustrie verändern“, sagt Faurecia-CEO Patrick Koller. „Durch die Kombination unserer Produktportfolios und unserer Marktposition werden wir unser profitables Wachstum durch Innovation, ein größeres Elektronik- und Softwareangebot und erweiterte Umsetzungskraft beschleunigen.“
Hella wird nun „bei hoher operativer Verantwortung“ in die Faurecia-Gruppe integriert. Die aktuellen Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge für die Hella-Beschäftigten bleiben dabei vorerst unangetastet. Gemäß der Vereinbarung von Hella und Faurecia soll der Hella-Sitz in Lippstadt „ein zentraler Standort in der gemeinsamen Gruppe“ bilden.
Update 01.02.2022: Der französische Automobilzulieferer Faurecia hat die angekündigte Übernahme des deutschen Licht- und Elektronikspezialist Hella abgeschlossen. Faurecia und Hella werden durch Zusammenschluss ihrer Aktivitäten zum siebtgrößten Automobilzulieferer weltweit. Bei der E-Mobilität bringt Hella sein Portfolio in den Bereichen Batterie- und Lenkungselektronik ein, während Faurecia Wasserstoff-Lösungen und Speichersysteme beisteuert.
Update 08.02.2022: Wenige Tage nach dem Abschluss des Erwerbs einer Mehrheitsbeteiligung an Hella durch Faurecia steht nun auch der Name für die neue fusionierte Gruppe fest: Forvia. Das Gemeinschaftsunternehmen wird zum siebtgrößten Automobilzulieferer weltweit.
Forvia („For“ wie im englischen Forward und „Via“, das lateinische Wort für Straße) steht laut Faurecia „für Bewegung und Agilität, und damit für die Überzeugungen und das Handeln der neuen Gruppe mit Blick auf die aktuelle Transformation der Mobilität“.
Faurecia und Hella werden weiterhin als zwei rechtlich unabhängige Unternehmen agieren, die eng zusammenarbeiten. Somit bleiben nicht nur die Marken, sondern auch die rechtlichen Namen Faurecia SE und Hella GmbH & Co. KGaA, erhalten. Nur in der Kommunikation werden sie gemeinsam unter dem Dachnamen Forvia auftreten. Die Produkte werden weiterhin unter ihren bisherigen Marken vertrieben.
hella.com, faurecia.de (Update I), faurecia.de (Update II)
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