Bolivianische Lithium-Agentur verhandelt wieder mit ACISA

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Die staatliche bolivianische Lithium-Agentur YLB hat wieder Kontakt mit dem deutschen Mittelständler ACI Systems Alemania (ACISA) aufgenommen. Das zuvor gescheiterte Projekt, den exklusiven Zugang zu einem großen Lithium-Vorkommen in Bolivien zu erhalten, könnte doch noch umgesetzt werden.

Wir erinnern uns: Im Oktober 2019 wurde ein erstes Kooperationsabkommen zwischen YLB (Yacimientos de Litio Bolivianos) und ACISA annulliert – per Dekret seitens der bolivianischen Regierung. Gemäß der im Dezember 2018 geschlossenen Vereinbarung sollte ein Joint Venture, an dem YLB 51 Prozent halten sollte, ab 2022 jährlich 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid aus dem Salar de Uyuni fördern. Damals hatte es Proteste gegen das Vorhaben in dem Salzsee im Südwesten des Landes gegeben.

Jetzt könnte dieses Projekt offenbar eine zweite Chance erhalten: Dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ bestätigte ACISA-Geschäftsführer Wolfgang Schmutz, dass es wieder Kontakte gebe. Noch im August sollen direkte Gespräche stattfinden – deren Ausgang ist offen. Schmutz will nach eigenen Angaben mit einem neuen Ansatz in die Verhandlungen gehen. „Wir möchten die lokalen Verbände und Institutionen von Anfang an einbeziehen“, so der ACISA-Geschäftsführer.

Gemäß den ursprünglichen Plänen wollte ACISA 1,2 Milliarden Euro in das Joint Venture investieren und eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“ aufbauen. „Dazu gehört die Ausbildung der Fachkräfte vor Ort, Hilfe bei der Industrialisierung entlang der Lithium-Wertschöpfungskette, Aufbau einer Batteriezellenfabrik“, sagt Schmutz nun gegenüber „Capital“. Ein Kritikpunkt sei damals die lange Laufzeit von 70 Jahren gewesen. „Wir können eine Laufzeit zwischen 30 und 40 Jahren akzeptieren“, so Schmutz.

Aus Bolivien heißt es nun, die damaligen Proteste seien Teil einer politischen Kampagne gewesen. „Diese Proteste wurden von politischen Gegnern des Präsidenten geschürt, um dessen Wiederwahl zu verhindern“, sagt Alberto Echazú, der als Vizeminister für Energie an den Verhandlungen mit den Deutschen beteiligt war, dem Wirtschaftsmagazin.

Bolivien verfügt über rund ein Drittel der weltweiten Lithium-Reserven. Der Großteil davon liegt im Salar de Uyuni, dem größten geschlossenen Lithium-Vorkommen der Welt. Der Versuch, die Lithium-Vorkommen in Bolivien nach dem annullierten ACISA-Vertrag aus eigener Kraft zu fördern, haben bislang nur geringere Fördermengen erbracht.
presseportal.de

 

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