Mia 2.0: Fox E-Mobility stellt Skateboard-Konzept vor

Fox E-Mobility hat einen integrierten Mini-Baukasten für das Elektroauto Mia 2.0 vorgestellt. Das „Skateboard“ genannte Konzept erlaubt mehrere Derivate der Mia-Produktfamilie wie kürzere oder längere Modelle für drei oder vier Passagiere oder kleine Lieferwagen mit 1.500 Litern Raumvolumen.

Kurz zur Einordnung: Fox E-Mobility hatte die Rechte an der Mia im Dezember 2020 übernommen und seinerzeit einen Produktionsstart für das erste Quartal 2023 angekündigt. Das kompakte Modell basiert auf der bereits vor rund zehn Jahren vorgestellten Mia 1.0, soll aber mit „modernster Batterietechnologie und neuesten Antriebssystemen“ ausgestattet werden. Merkmale wie die zentrale Fahrerposition und die kompakten Außenmaße bei möglichst großem Innenraum sollen beibehalten werden. Bekannt ist zudem, dass die Mia 2.0 Batterien von InoBat Auto erhalten soll.

In einer aktuellen Mitteilung nennt Fox E-Mobility nun Details zur Boden-Plattform des Modells beziehungsweise zum „Plattformkonzept für die Gesamtfamilie von batteriegetriebenen Micro-Vans“. Das Skateboard besteht demnach aus einem robusten, recycelbaren Stahl-Unterbau, der verschiedene Radstände und Bodenabstände zulässt, und enthält alle zentralen Komponenten für elektrisches und autonomes Fahren.

Dazu zählen allen voran eine oder alternativ zwei Batterien, eine Antriebseinheit mit 40 bis gut 100 kW an der Hinterachse und ein optionaler Frontmotor mit 30 kW. Die Plattform sei zudem auf den Einbau einer Brennstoffzelle vorbereitet, teilt Fox E-Mobility mit. In puncto Software verfügt das Skateboard über ein System, das „over the air“ upgedatet werden und mit weiteren Diensten kommunizieren kann. Bereits zu Anfang soll die Modellfamilie zudem autonomes Fahren gemäß Level 2+ erlauben. Laut dem Entwickler ist die Architektur darüber hinaus bereits derart aufgebaut, dass sie auch die Level 3 und 4 unterstützt.

„Mit dem neuen Skateboard verfügen wir über ein innovatives Baukasten-Konzept, das in puncto Kosten, Leistungsfähigkeit sowie Technologie- und Marktflexibilität hervorragend im Wettbewerb da steht“, sagt Christian Jung, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Fox E-mobility. Dies sei ein weiterer bedeutender Schritt auf dem konsequenten Weg zur geplanten Markteinführung der Mia im Jahre 2023. Weitere Details zu den geplanten Derivaten behält das Unternehmen unterdessen noch für sich.

Die Wiederbelebung der Pläne für die Mia erfolgte Ende des vergangenen Jahres. Seinerzeit stellte sich die Fox E-mobility AG als neuer Hersteller des Fahrzeugs vor. Der Eigentümerwechsel vollzog sich wie folgt: Die gescheiterte Herstellerin der Mia 2.0 namens Fox Automotive Switzerland AG wurde von der Catinum AG im Zuge eines „Reverse-IPO“ erworben, sprich: Sie hatte ihr operatives Geschäft bereits zuvor eingestellt und agierte nur noch als sogenannter Börsenmantel. Die Hauptversammlung der Catinum AG beschloss die Übernahme in Form einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage im Volumen von 69,6 Millionen Euro. Der Name der Catinum AG wurde gleichzeitig in Fox E-mobility AG geändert.

So viel zu den etwas komplizierten Besitzverhältnissen. Die in Deutschland ansässige AG gab im Dezember an, sich auf die europäische Entwicklung und Produktion von Batterie-elektrischen Fahrzeugen im Niedrigpreis-Segment für alle wichtigen europäischen Märkte konzentrieren zu wollen. Die Geschäftsführung übernahmen seinerzeit Philippe Perret (CEO), Ulrich Hoernke (CFO) und Christian Jung (CTO).

Die neue Mia 2.0 basiert auf der Mia 1.0, die ursprünglich von VW- und Mercedes-Benz-Designer Murat Günak entworfen wurde. Als künftigen Endverbraucherpreis nannte Fox in einer früheren Mitteilung 16.000 Euro (inkl. MwSt. und vor Förderung). Als Batterie-Partner ist das slowakische Batterie-Unternehmen InoBat Auto mit an Bord. Beide Unternehmen haben im Frühsommer eine Absichtserklärung über eine weitreichende Zusammenarbeit bei der Entwicklung, der Produktion und dem Batterie-Design für die Mia 2.0 unterzeichnet. Gemäß der Absichtserklärung könnten erste Zellen ab 2022 geliefert werden, ab 2023 sollen sie dann „in einen deutlich fünfstelligen Bereich“ steigen.
dgap.de

1 Kommentar

zu „Mia 2.0: Fox E-Mobility stellt Skateboard-Konzept vor“
Martin Leitner
24.08.2021 um 08:41
Brennstoffzelle vergessen und den Akku dafür etwas größer machen, dann könnte das Konzept ein voller Erfolg werden. Ein kompaktes Viersitzer-Auto mit Allrad und dazu noch günstig - das wäre perfekt.

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