Hyundai verschiebt angeblich Produktionsstart des Ioniq 6
Hyundai hat laut einem Medienbericht aus Südkorea beschlossen, den Produktionsstart des Ioniq 6 um zwei bis drei Monate auf Mai oder Juni 2022 zu verschieben. Zur Begründung wird angegeben, dass das Design noch einmal überarbeitet werden und der Ioniq 6 eine größere Batterie erhalten soll.
Wie das Portal „Korea Economic Daily“ (KED) in seiner globalen Ausgabe unter Berufung auf Industriekreise berichtet, sei die Entscheidung am 16. August gefallen. Neben dem Re-Design soll auch die Umrüstung des Werks Asan, wo aktuell die Verbrenner-Limousine Sonata gebaut wird, angeblich ein Grund sein.
Die KED-Quellen gaben unter Verweis auf interne Hyundai-Dokumente an, dass der Hersteller noch die vorderen und hinteren Stoßstangen sowie die Leuchten neu gestalten wolle. Mit den Änderungen soll der Ioniq 6 20 Millimeter länger werden und somit nur noch knapp unter der Marke von 4,90 Metern bleiben. Ein solcher Schritt nur rund ein halbes Jahr vor dem geplanten Produktionsstart (Start of Production, SOP) wäre durchaus ungewöhnlich – oft liegt der „Design Freeze“ ein Jahr oder länger vor dem geplanten SOP, um den Zulieferern und Werken genügend Zeit zu geben.
Beim Design soll sich der Ioniq 6 weniger an dem bereits angebotenen E-CUV Ioniq 5 orientieren, sondern an der Studie Prophecy. Hyundai hatte bereits angekündigt, nicht auf ein Marken-Design für alle Modelle zu setzen, sondern jeder Baureihe seinen eigenen Charakter verpassen zu wollen. Offen ist noch, wie stark der Ioniq 6 von der Prophecy-Studie abweichen wird – beim Ioniq 5 waren die Änderungen im Vergleich zur Studie Concept 45 eher gering.
Im Juni hatte der zum Hyundai-Konzern gehörende Zulieferer Hyundai Mobis ein „Beleuchtungsgitter“ vorgestellt, eine Art beleuchteten Front-Grill. Damit soll nicht nur der Look des Fahrzeugs beeinflusst werden können, er soll auch zur Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern eingesetzt werden können. Gerüchten zufolge soll der Ioniq 6 diese Technologie nutzen – die Studie Prophecy hatte aber eine recht konventionelle Front, dafür aber ein großes LED-Panel am Heck.
Vom Ioniq 6 wurden zuletzt einige Erlkönige gesichtet. Die Positionierung der Türgriffe deutet darauf hin, dass es die gegenläufig öffnenden Fond-Türen des Prophecy nicht in die Serie geschafft haben. Während ein in Südkorea gesichteter Prototyp über Kamera-Außenspiegel verfügte (um den Look der Studie zu erhalten), wurde in den USA ein Fahrzeug mit konventionellen Außenspiegeln abgelichtet.
Eine weitere mögliche Änderung soll die Batterie betreffen: Laut dem KED-Bericht war für den Ioniq 6 zunächst die aus dem Ioniq 5 bekannte Batterie mit 72,6 kWh geplant. Um eine Norm-Reichweite von über 500 Kilometern zu erzielen, soll aber nun angeblich die aus dem Kia EV6 bekannt 77,4 kWh große Batterie-Konfiguration genutzt werden. Offen ist aber, ob die 77,4-kWh-Batterie auch global angeboten werden soll: Beim Ioniq 5 zum Beispiel wird diese Batterie in den USA angeboten, während in Europa und Südkorea die 72,6 kWh verbaut sind.
Bestätigt sind all diese Informationen nicht, der Artikel der „Korea Economic Daily“ beruft sich nur auf die Industrie-Kreise. Eine Stellungnahme der Hyundai Motor Group ist nicht enthalten.
kedglobal.com
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