Pendix kündigt Fahrrad-Heckmotor für Erstausrüster an
Die bisher für ihre nachrüstbaren Fahrradantriebe bekannte Zwickauer Firma Pendix wird auf der IAA Mobility erstmals einen Heckmotor vorstellen, der in einer Standard- und einer Seriell-Hybrid-Variante auf den Markt kommt. Der Pendix eDrive IN richtet sich ausschließlich an Hersteller.
Analog zu dem neuen Messe-Standort und Format der IAA will auch Pendix nach eigenen Angaben neue Wege gehen und von dem bekannten Nachrüst-System abweichen. Der E-Motor selbst verfügt über 70 Nm Drehmoment und nutzt die aus anderen Pendix-Motoren bekannte Technologie des bürstenlosen Direktantriebs. Dazu soll er laut dem Hersteller eine Anfahrhilfe bieten und auch das Rückwärtsfahren ermöglichen.
Die beiden letztgenannten Funktionen sollen den eDrive IN daher für Hersteller von E-Lastenrädern interessant machen – anstatt das Zweirad kurz anzuheben, werden die schwereren Cargobikes öfters rückwärts bewegt. Für den Einsatz in Lastenrädern hat Pendix nach eigenen Angaben einige weitere Merkmale bei der Konstruktion berücksichtigt. So kann der Motor sowohl bei ein- als auch bei mehrspurigen Fahrrädern integriert werden – also bei Lastenrädern mit zwei Rädern an der Vorderachse oder auch speziellen Carbobikes für den kommerziellen Einsatz, die teilweise über vier Räder verfügen. Bei mehrspurigen Fahrrädern für besonders schwere Lasten sei deshalb auch der Einsatz von zwei Motoren möglich.
Zudem ist die Kraftübertragung bei Lastenrädern oft aufwändiger als bei einem gewöhnlichen E-Bike. Je nach der angetriebenen Achse oder der Größe und Position der Cargobox können bis zu vier Antriebsketten hintereinander geschaltet werden, um die Kraft von der Kurbel bis zum Rad zu übertragen.
Dafür hat Pendix eine „Seriell-Hybrid-Variante“ des eDrive IN entwickelt. Ein Generator (basierend auf dem bekannten Mittelmotor) an der Tretkurbel nimmt hier die vom Fahrer erzeugte Energie auf und leitet diese an den unabhängig davon platzierten Heckmotor weiter. Komponenten wie Kettenblätter, Ritzel, Kette, Kettenspanner und in mehrspurigen Fahrzeugen das Differential fallen hier weg. Damit sollen laut Pendix auch Bauraum-Beschränkungen vermieden werden. Neben der Seriell-Hybrid-Variante gibt es den eDrive IN aber auch für mechanische Antriebsstränge mit Kette oder Riemen.
Wie der bisherige eDrive verfügt auch der neue Heckmotor laut dem Hersteller über smarte Funktionen und Diagnose-Tools in der „Pendix.bike PRO“-App. Hier kann der Antrieb auch konfiguriert werden – aber nur, wenn ein Pendix-Akku verwendet wird. Pendix öffnet sein System nach eigenen Angaben auch für „von Pendix ausgewählte“ Fremdakkus anderer Hersteller, in diesem Fall soll die App mit eingeschränkten Funktionen nutzbar sein. Die Öffnung für andere Akkus soll dazu dienen, „den individuellen Kundenanforderungen gerecht zu werden“. Es dürfte aber auch den Vertrieb an Fahrradhersteller erleichtern, wenn diese bereits andere Akkus in ihre Rahmen integriert haben.
Pendix wird den eDrive IN in der Halle B6 an Stand C41 ausstellen. Im Außenbereich sollen auch Testfahrten mit den Mittelmotoren möglich sein, der neue Heckantrieb steht noch nicht für Testfahrten zu Verfügung.
Quelle: Info per E-Mail
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