Posco baut neue Anlagen für Batteriematerialien in China
Das südkoreanische Unternehmen plant laut Medienberichten, zwei Anlagen für E-Auto-Batteriematerialien in China zu errichten. Konkret handelt es sich um eine Anlage für Kathodenmaterialien und eine weitere für Vorprodukte. Beide sollen 2023 in Betrieb gehen.
Die neuen Produktionsstätten sollen jeweils auf eine Jahreskapazität von 30.000 Tonnen kommen und ein bestehendes Werk für Batteriematerialien in der Stadt Tongxiang im Osten Chinas ergänzen, das im August 2019 errichtet wurde und die Posco gemeinsam mit seinem lokalen Partner Huayou Cobalt betreibt. Die Investition in die beiden neuen Anlagen beziffern koreanische Medien auf 281 Milliarden Won, umgerechnet rund 205 Millionen Euro.
Der Spatenstich für die Erweiterung des Werks in Tongxiang soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres erfolgen. Zurzeit werden vor Ort jährlich 5.000 Tonnen Vorprodukte bzw. Kathoden gefertigt. Nach Inbetriebnahme der neuen Anlagen soll dieser Wert auf 35.000 Tonnen steigen. Als künftige Abnehmer nennt Posco sowohl chinesische Batteriehersteller als auch koreanische Hersteller, die in China tätig sind.
Erst vor wenigen Wochen hatte Posco Chemical auch den Bau einer weiteren Fabrik für Kathodenmaterialien in seinem Heimatland angekündigt. Diese soll in der Küstenstadt Pohang entstehen und über eine Jahreskapazität von 60.000 Tonnen verfügen. Nach Fertigstellung – geplant ist 2025 – wird die Fabrik das dritte Werk von Posco Chemical für Kathodenmaterialien in Südkorea sein. Die Investitionen in das neue Werk beziffert die Tochter des Stahlkonzerns Posco auf 600 Milliarden Won, umgerechnet rund 445 Millionen Euro.
Die beiden bestehenden Werke befinden sich in Gumi und Gwangyang, wobei das Unternehmen für Gwangyang im Februar eine Erweiterung angekündigt hat. Damals war von 100.000 Tonnen nach Abschluss der Arbeiten 2023 die Rede. Derzeit liegt die Kapazität in Gwangyang bei 30.000 Tonnen pro Jahr.
Grundsätzlich strebt Posco Chemical bis 2025 an, jährlich 160.000 Tonnen Batteriematerialien in Korea und 110.000 Tonnen im Ausland zu produzieren. Neben China haben die Südkoreaner dabei vor allem Europa und die USA im Auge. Das in den USA ansässige LG-GM-Joint-Venture Ultium Cells hat bereits bestätigt, auf Vorprodukte von Posco zu setzen.
Der Stahlkonzern Posco investiert seit 2018 in die Batterie-Materialien, um sein Geschäft zu diversifizieren. Damals wurden EV-Komponenten als zukünftiges Wachstumsfeld ausgemacht und die ersten Werke in Betrieb genommen – neben Kathodenmaterial stellt Posco auch Anodenmaterialien her. Zudem hat sich der Konzern den Zugriff auf diverse Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Grafit gesichert.
koreaherald.com, koreabizwire.com, koreatimes.co.kr
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