Concept EQG: Mercedes gibt Ausblick auf die Elektro-G-Klasse
Auf der IAA Mobility hat Mercedes eine seriennahe Studie einer elektrischen G-Klasse präsentiert. Das Concept EQG soll bei der Geländegängigkeit in einigen Bereichen sogar das legendäre Verbrenner-Modell übertreffen. Für die Luxus-affine Kundschaft stellt Mercedes hingegen eine andere Studie in München vor.
Dass es eine rein elektrische Version der G-Klasse geben wird, hatte sich bereits bei der Premiere der aktuellen Baureihe des „G“ im Jahr 2018 abgezeichnet. Damals rang Arnold Schwarzenegger, der selbst eine elektrifizierte G-Klasse von Kreisel Electric besitzt, dem damaligen Daimler-CEO Dieter Zetsche das Versprechen ab, dass auch die G-Klasse elektrifiziert werden soll.
Zetsches Nachfolger Ola Källenius hat zwar mit einigen Entscheidungen seines Vorgängers gebrochen (etwa mit dem Fokus auf Batterie-elektrische Modelle, statt parallel Brennstoffzellenautos weiter zu entwickeln), das Versprechen einer elektrischen G-Klasse löst der derzeitige Daimler-Vorstandsvorsitzende auf der IAA Mobility jedoch ein – wenn auch „nur“ mit einem seriennahen Ausblick.
Der EQG trägt zwar noch den Namenszusatz „Concept“, aber an der Optik einer G-Klasse wird bei Mercedes ohnehin nicht gerüttelt. Die technisch komplett neue Generation von 2018 wurde beim Design noch behutsamer weiterentwickelt als ein Porsche 911. Das kantige Design und die Rundscheinwerfer bleiben also auch beim EQG erhalten. Der muss allerdings auch einige EQ-typischen Designelemente aufnehmen, etwa das Black-Panel-Element anstelle des Kühlergrills der Verbrenner-Modelle. Beim Concept EQG wird der Black-Panel-Grill noch von einem umlaufenden Leuchtenband eingefasst.
„Wie die G-Klasse, aber eben anders“
Eine Abweichung vom bekannten G-Klasse-Design gibt es aber am Heck: Statt der üblichen Reserveradabdeckung findet sich an der Hecktür eine verschließbare Box mit weiß beleuchteten Akzenten, deren Gestaltung an eine Wallbox erinnern soll – etwa um Ladekabel zu verstauen. „Mit dem neuen EQG treten wir eine Reise in die Zukunft an. Dieses Fahrzeug vereinigt modernste Offroad-Fähigkeiten mit dem Zeitalter der Elektromobilität, in das wir alle steuern“, sagt Chefdesigner Gorden Wagener. „Für uns war es essenziell, die DNA der G-Klasse wirklich zu erhalten, aber ins EQ-Zeitalter zu beamen: wie die G-Klasse, aber eben anders.“
Anders ist auch der Elektroantrieb: Das Concept EQG (und wohl auch das spätere Serienmodell) verfügt über vier radnah angebrachte Motoren. Hierfür musste die Starrachse hinten neu entwickelt werden, um die Elektroantriebe aufnehmen zu können. Vorne war das mit den Einzelradaufhängungen etwas einfacher.
Da jeder Elektromotor einzeln angesteuert werden kann, soll das sowohl auf der Straße als auch im Gelände für „einzigartige Fahreigenschaften“ sorgen, wie Mercedes schreibt. Um den „hohen ‚G‘-spezifischen Performance-Anforderungen im Gelände“ gerecht zu werden, verfügen die Motoren noch über ein schaltbares Getriebe für einen „Low Range Modus“ – also analog zu dem Untersetzungsgetriebe eines Verbrenner-Geländewagens, nur eben vier Mal. Da die Elektromotoren zudem praktisch mit der ersten Umdrehung ihr maximales Drehmoment bereitstellen, erhofft sich Mercedes von der Studie und dem späteren Serienmodell „enorme Durchzugskraft und Dosierbarkeit“.
Die Batterie des Concept EQG ist in den Leiterrahmen der G-Klasse integriert und soll mit ihrem tiefen Schwerpunkt weitere Vorteile im Gelände bieten. Technische Daten zur Batterie und auch Leistungswerte der vier Motoren nennt Daimler zu der Vorstellung der Studie noch nicht – schließlich sei die Serienentwicklung noch nicht abgeschlossen.
Auf dem Weg zum Serienmodell wird sich der EQG auch der legendären Teststrecke auf dem 1.445 Meter hohen Grazer Hausberg Schöckl stellen müssen, die mit bis zu 60 Grad steilen Steigungen in der Offroad-Szene als besonders herausfordernd gilt. Auf die Ergebnisse sind wir gespannt – da Mercedes bereits jetzt ankündigt, dass der EQG die Offroad-Fähigkeiten der G-Klasse „in einigen Bereichen sogar weiter ausbauen“ soll.
Concept Mercedes-Maybach EQS gibt Ausblick auf ersten Elektro-Maybach – und das EQS SUV
Auch wenn der EQG sicher alles andere als ein Verzichts-Modell wird: Wer Wert auf noch mehr Luxus legt, wird womöglich eher vom Concept Mercedes-Maybach EQS angesprochen. Bei dieser IAA-Studie handelt es sich nicht um eine Maybach-Version der E-Limousine EQS, sondern einen Ausblick auf das EQS-SUV mit Maybach-Ausstattung.
Das SUV-Konzeptfahrzeug auf Basis der elektrischen Oberklasse-Plattform EVA2 gibt also nicht nur einen Ausblick auf den ersten elektrischen Maybach, sondern auch auf das kommende EQS SUV. Das in München vorgestellte Unikat zeigt Maybach-typische Erkennungsmerkmale wie die Zweifarbenlackierung, will aber vor allem mit seinem Komfort im Innenraum überzeugen. Besonders der Platz im Fond soll laut Mercedes „dank Executive Sitzen und dem Chauffeur-Paket zum komfortablen Arbeits- oder Ruheplatz“ werden. Exklusive Details wie Türtafeln in Sideboard-Optik, weißer Pianolack und Materialien in Tiefseeblau sollen eine „Wohlfühl-Atmosphäre an Bord wie bei einer edlen Yacht schaffen“.
„Viele unserer Mercedes-Maybach-Kunden sind zu einem hohen Grad digital vernetzt und legen höchste Ansprüche an unsere digitalen Lösungen. Sie erwarten zudem, dass die Marke ihrer Wahl für nachhaltige Werte eintritt und Verantwortung für die Umwelt übernimmt“, sagt Vertriebs-Vorständin Britta Seeger. „Der Concept Mercedes-Maybach EQS erfüllt all diese Punkte und verkörpert anspruchsvollen Luxus auf eine progressivere Art und Weise: Der vollelektrische Antriebsstrang ermöglicht nicht nur konsequent nachhaltige Mobilität, sondern auch ein neues Maß an Ruhe und Entspannung für die Passagiere.“
Details zur Technik des Maybach-SUV und zu einem möglichen Marktstart nennt Mercedes noch nicht.
daimler.com (Concept EQG), daimler.com (Concept Mercedes-Maybach EQS)
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