Hyundai plant Verbrenner-Aus in Europa für 2035

Die Hyundai Motor Company hat auf der IAA Mobility 2021 ihre Selbstverpflichtung bekannt gegeben, bis 2045 klimaneutral zu werden. Im Zuge dessen sollen ab 2035 keine Verbrennerfahrzeuge mehr in Europa verkauft werden, in den restlichen wichtigsten Weltmärkten ab 2040.

Die Selbstverpflichtung gilt für die Hyundai Motor Company, also die Marke Hyundai. Die Hyundai Motor Group – bestehend aus der Hyundai Motor Company, Kia, Genesis und weiteren Gesellschaften wie etwa dem Zulieferer Hyundai Mobis – ist davon nicht betroffen.

„Im Rahmen der Unternehmensvision ‚Progress for Humanity‘ ist Hyundai Motor entschlossen, das Richtige für die Umwelt zu tun“, wird Jaehoon (Jay) Chang, Präsident und CEO Hyundai Motor Company, in der Mitteilung seines Unternehmens zitiert. „Der Klimawandel ist eine unbestreitbare Herausforderung, welche die größte und dringlichste Aufmerksamkeit von allen erfordert.“

Als Zwischenziel wird für 2030 ein Wert von 30 Prozent am globalen Hyundai-Absatz genannt, der auf Zero Emission Vehicles (ZEV) entfallen soll – also Batterie-elektrische Autos (BEV) und Brennstoffzellenautos (FCEV). Wichtig ist aber die Einschränkung, dass Hyundai bis 2040 „alle Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, in den wichtigsten Weltmärkten abschaffen“ will – das lässt zum einen die Türe für einige Länder ohne ausreichende Infrastruktur für BEV und FCEV offen, aber auch für Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen.

Neben den Batterie-Elektroautos auf Basis der Plattform E-GMP – in München stellt Hyundai den Ioniq 5, ein Robotaxi auf Basis des Ioniq 5 sowie die Studie Prophecy als Vorboten für den Ioniq 6 aus – setzt Hyundai weiterhin auf den Wasserstoff. Auf der IAA kündigten die Koreaner zudem eine FCEV-Roadmap an, wonach im Jahr 2023 zwei wichtige Premieren anstehen: Zum einen soll der seit 2018 gebaute Nexo einen Nachfolger erhalten, zudem will Hyundai dann ein „wasserstoffbetriebenes Mehrzweckfahrzeug (MPV)“ präsentieren. Dabei dürfte es sich wie berichtet um eine H2-Version des Vans Staria handeln.

Eine wichtige Rolle in der FCEV-Roadmap spielen auch Nutzfahrzeuge: In München sind seit Ende Juni zwei H2-Busse vom Typ Elec City in der Testphase, die im Rahmen der IAA auch auf der Blue Lane zum Transport der Messe-Besucher zwischen den Standorten eingesetzt werden.

Im Rahmen des Klima-Versprechens denkt Hyundai nach eigenen Angaben über die reinen Fahrzeuge – auch Flugtaxis – hinaus. Für den Einsatz der Zero Emission Vehicles plant der Autobauer  langfristige Investitionen in Zukunftstechnologien wie grünen Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien, Vehicle-to-Grid (V2G) und Second Life Battery Energy Storage Systems (SLBESS).
hyundai.news

3 Kommentare

zu „Hyundai plant Verbrenner-Aus in Europa für 2035“
Kliko
06.09.2021 um 18:05
Viel zu spät
Daniel Heibel
07.09.2021 um 07:22
Sehr unambitioniert, da hätte ich mehr erwartet 2025 wäre mal der Knüller gewesen.
Torba
07.09.2021 um 09:39
Schneller würde es gehen, wenn Autohersteller uns nicht Elektrofahrzeuge oder B-HEV aufdrücken müssten sondern die Kunden einfach keine Verbrenner mehr kaufen würden...es könnte so einfach sein wenn jeder sich an der Nase packen würde. Aber dann kommen immer ausreden wie zu groß, zu klein, Reichweite, Ladedauer, ... Ich für meinen Teil bin auf Elektro umgestiegen, fahre gerne Fahrrad und kaufe regional. Ich gehe natürlich auch viele Kompromisse ein. Benötige ich einmal im Jahr ein großes Fahrzeug miete ich mir dieses und wenn es wieder möglich ist werde ich auch eine Flugreise machen. Ich finde nur, dass jeder etwas bewusster mit den Ressourcen umgehen sollte und nicht darauf warten sollte bis andere das für einen entscheiden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch