Smart Concept #1: Der Smart wird zum SUV
Mit dem Concept #1 gibt Smart auf der IAA Mobility in München einen konkreten Ausblick auf das erste Serienmodell der neuen vollelektrischen Fahrzeuggeneration. Statt eines kleinen Elektro-Zweisitzers gibt es künftig von Smart ein SUV-Modell.
Dass Smart einen kompletten Neustart hinlegt, ist bereits bekannt: Ende 2019 gründeten Mercedes-Benz und der chinesische Autobauer Geely das Joint Venture Smart Automobile Co mit Sitz in Hangzhou Bay in der Küstenstadt Ningbo. Mercedes brachte die Marke ein und wird die Autos designen. Geely hingegen stellt die Technik und übernimmt die Produktion.
Sprich: Das Concept #1 wurde im Team von Mercedes-Designchef Gorden Wagener entworfen. Smart schreibt zwar in der Mitteilung, dass die seriennahe Studie „auf den ersten Blick als Smart zu erkennen“ sei, aber gleichzeitig „eindrucksvoll den Wandel der Marke“ unterstreiche. Sprich: Mit den derzeit bekannten Smart-EQ hat das Concept #1 wenig gemeinsam.
„Das neue sportliche Concept #1 ist eine Neudefinition der Marke smart auf eine sehr coole erwachsene Art und Weise“, sagt Gorden Wagener, Chief Design Officer Daimler Group. Daniel Lescow, Vice President Global Sales, Marketing & After-Sales bei Smart Automobile, spricht von einem „aufregenden Vorgeschmack auf das, was unsere Kunden von der Marke smart erwarten dürfen“.
Was grundsätzlich geblieben ist, sind die kurze Fronthaube (die bisherigen Verbrenner-Smarts hatten den Motor im Heck) und die zweifarbige Lackierung. Ersteres wird im Falle des Concept #1 durch die Elektro-Plattform von Geely möglich, die einen langen Radstand und kurze Überhänge vorsieht. Zweiteres ist beim Concept #1 anders gelöst als bei den bisherigen drei Smart-Generationen mit ihrer „Tridion“-Sicherheitszelle. Bei dem E-SUV ist schlichtweg der Dachbogen in einem matten Gold lackiert, während die restliche Karosserie in Weiß gehalten ist.
In der Mitteilung nennt Smart zwar die Außenmaße – 4,29 Meter lang, 1,91 Meter breit, 1,70 Meter hoch und 2,75 Meter Radstand –, macht aber ansonsten keine weiteren Angaben zur Antriebstechnik. Wie berichtet hatte Smart bereits bestätigt, dass das SUV auf der SEA-Plattform von Geely aufbauen wird. Welche Antriebe Smart auf Basis dieser Plattform umsetzen wird, ist aber noch nicht bekannt.
Offen ist auch, ob es trotz des betont seriennahen Zustands des Concept #1 alle Merkmale in die Serie schaffen werden. So verfügt die Studie über gegenläufig öffnende Türen, was zwar auf dem Messestand gut aussieht und einen offenen Blick in den Innenraum ermöglicht – in der Praxis hat sich dieses Türkonzept bisher aber nicht bewährt, etwa in engen Parklücken.
Auch der Innenraum mit der frei schwebenden Mittelkonsole und den vier Einzelsitzen erinnert eher an eine Studie als an ein Serienauto. Allerdings betont Smart, dass bei der neuen Ausrichtung der Marke eine loungeartige Atmosphäre mit Premium-Anmutung durchaus das Ziel war. So sollen auch „raffinierte Details“ wie „das in den Fahrzeugboden integrierte Ambientelicht oder die besonders edel anmutenden Lüftungsdüsen“ den neuen Premiumanspruch unterstreichen.
Für die nach wie vor junge Zielgruppe soll es auch eine Reihe digitaler Funktionen geben. Zentral für die Bedienung ist der 12,8 Zoll große Touchscreen. Dessen User Interface soll besonders nutzerfreundlich sein. Hier ist auch ein animierter Avatar zu sehen, der als digitaler Assistent unterstützen soll. Dank KI soll er sich immer weiter an die Vorlieben der Nutzer anpassen. Die Software läuft auf einem zentralen Hochleistungsrechner, der für Infotainment, Fahrerassistenzsysteme, elektromobilitätsspezifische Funktionen sowie die elektrische/elektronische Fahrzeugarchitektur (E/E-Architektur) zuständig ist. Der Hauptrechner und 75 Prozent aller Steuergeräte sollen OTA-fähig sein.
Neue Angaben zum Marktstart des Concept #1 (bzw. der Serienversion) macht Smart nicht. Bisher war die Aussage, dass das E-SUV 2022 auf den Markt kommen soll.
smart.com
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