BMW zeigt mehrere Zweirad-Konzepte
BMW hat auf der IAA Mobility mehrere Studien für die elektrische Zweiradmobilität präsentiert. Mit den Fahrzeugen wollen die Münchner verschiedene Aspekte der urbanen Mobilität abdecken – und gehen dabei über den heute zulässigen Gesetzesrahmen hinaus.
Neben dem zwischen Motorrad und Scooter angesiedelten BMW Motorrad Concept CE 02 zeigen die Münchner auf der Messe mit dem BMW Motorrad Vision Amby (Amby steht für „Adaptive Mobility“) eine Mischung zwischen Fahrrad und Motorrad sowie mit dem BMW i Vision Amby ein High-Speed-Pedelec für Urbanisten. Gerade die beiden „Amby“-Studien, einmal von BMW Motorrad und einmal von BMW i, sollen „die Grundidee adaptiver urbaner Mobilität auf zwei Rädern in unterschiedlichen Facetten“ interpretieren.
Beide Fahrzeuge besitzen einen E-Antrieb mit drei Geschwindigkeitsstufen für unterschiedliche Straßenarten. Der Antrieb ermöglicht bis zu 25 km/h für den Einsatz auf Radwegen, bis zu 45 km/h auf innerstädtischen Straßen und bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit auf mehrspurigen Straßen und außerorts. Für die höheren Geschwindigkeiten sind jedoch Helm, Versicherungskennzeichen und eine entsprechende Fahrerlaubnis Voraussetzung, wie BMW in der Mitteilung anmerkt.
Unterschiede liegen hingegen im Design und Bedienkonzept: Während bei dem High-Speed-Pedelec der E-Antrieb nur unterstützt und immer in die Pedale getreten werden muss, ist der E-Antrieb bei der Studie von BMW-Motorrad alleine für den Vortrieb verantwortlich. Statt Pedale gibt es Fußrasten, beschleunigt wird per Gasgriff. Wegen der Pedale verfügt das BMW i Vision Amby eher über eine Fahrrad-ähnlich Gestaltung, während die Motorrad-Studie hier freier gestaltet wurde.
Wie genau die Fahrstufen bis 25, 45 oder 60 km/h gewählt werden sollen, ist für BMW offen. Denkbar seien eine manuelle Wahl, aber auch die Erkennung der Straße per Geofencing-Technologie und eine damit verbundene automatische Anpassung der Höchstgeschwindigkeit. Da es die rechtlichen Rahmenbedingungen für derartige Fahrzeuge mit variablem Geschwindigkeitskonzept noch nicht gebe, will BMW hier einen Impuls für die Gesetzgebung sein.
„Für uns steht das Nutzungsverhalten im Vordergrund. Die Frage also, wie will sich der Kunde zukünftig fortbewegen? Welche Anforderungen stellt er an sein Fahrzeug? Genau dort haben wir mit unseren Überlegungen angesetzt“, sagt Edgar Heinrich, Leiter Design BMW Motorrad. Werner Haumayr, Leiter BMW Group Designkonzeption, ergänzt: „Überall brechen scheinbar feste Kategorien auf – und das ist gut. In Zukunft sollen nicht Einteilungen wie ‚Auto‘, ‚Fahrrad‘ und ‚Motorrad‘ bestimmen, was wir denken, entwickeln und anbieten. Vielmehr gibt uns dieser Paradigmenwechsel die Möglichkeit, Produkte an den Lebensgewohnheiten von Menschen auszurichten.“
Übrigens: Nachdem BMW im Juli Konzepte für ein E-Lastenrad und einen E-Tretroller vorgestellt hatte, wurden im Vorfeld der IAA erste Lizenzen an Partnerfirmen für die Fertigung vergeben.
bmwgroup.com (BMW Motorrad Vision Amby), bmwgroup.com (BMW i Vision Amby)
2 Kommentare