Siemens zeigt Prototyp von automatisierter Ladestation

Siemens hat auf der IAA Mobility als Weltpremiere das sogenannte „Siemens Autonomous Charging System“ vorgestellt, welches das komplett automatisierte Laden von Elektrofahrzeugen vom Pkw bis hin zum Lkw erlaubt.

Mit dem auf der Messe erstmals vorgestellten Prototypen ist eine Ladeleistung von bis zu 300 kW möglich, die in einem weiteren Entwicklungsschritt auf über ein Megawatt ausgebaut werden soll, wie der deutsche Konzern mitteilt. Letzteres soll das Laden von elektrischen Lkw ermöglichen. Wenn Fernverkehrs-Lkw in den verpflichtenden Pausenzeiten geladen werden sollen, sind Ladeleistungen im Bereich von einem Megawatt nwotwendig – diese Kabel werden aber zu schwer für Personen, wie Siemens schreibt. Hier soll der Lade-Roboter Abhilfe schaffen.

Für die Erprobung und Serienentwicklung des „Siemens Autonomous Charging System“ ist der Münchner Konzern eine Kooperation mit dem schwedischen Unternehmen Einride eingegangen. Einride entwickelt selbst autonom fahrende Lkw. Im Rahmen der Zusammenarbeit sei bereits ein autonomer Lkw von einem autonomen Schnellladesystem mit Strom versorgt worden, so Siemens. Wann ein solches System in eine öffentliche Testphase oder gar die Serie gehen soll, gibt Siemens in der Mitteilung aber nicht an.

Der Konzern sieht aber nicht nur autonome Autos und Lkw mit schweren Ladekabeln als Anwendungsfeld für den Lade-Roborer. Das System könne auch das Laden für Personen mit körperlichen Einschränkungen übernehmen. Siemens bemängelt, dass es bei dem Wandel zur elektrischen Mobilität – etwa in Ausschreibungen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur – kaum Vorgaben oder Standards gebe, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine Teilhabe am Elektroautoverkehr ermöglichen. Hier ist Siemens eine Kooperation mit Sozialhelden e.V. eingegangen, um sich für einen zukunftsgerichteten Wandel der Mobilität einzusetzen.

„Der Wandel zur E-Mobilität ist bereits in vollem Gange – mit unserem Know-How helfen wir der Automobilindustrie, diese Transformation noch zu beschleunigen“, sagt Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Digital Industries. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Elektroautos schneller, effizienter und nachhaltiger auf die Straße zu bringen. Das lässt sich nur mit hochmodernen Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen erreichen.“

Auf der IAA hat Siemens auch die Gründung von Simulytic verkündet, einem hauseigenen Startup. Simulytic habe das Ziel, „Einblicke in Auswirkungen und Sicherheitsaspekte von autonomen Fahrzeugen durch Simulation zu schaffen“. So sollen etwa Versicherungsunternehmen das Risikopotenzial in einem zunehmend automatisierten Straßenverkehr besser verstehen und „damit richtige Produkte, angemessene Preise und zielführende Strategien für die Zukunft mit autonomen Fahrzeugen“ festlegen können.
siemens.com

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